Ermutigende Daten: Die Schutzwirkung einer Impfung oder überstandenen Corona-Infektion könnte länger anhalten als anfangs gedacht, wie eine US-Studie belegt. Demnach waren wichtige Komponenten des Immungedächtnisses, darunter Antikörper, B-Gedächtniszellen und T-Zellen, bei 95 Prozent der Patienten noch nach acht Monaten nachweisbar. Das weckt die Hoffnung, dass auch der Immunschutz durch die aktuellen Impfstoffe von längerer Dauer ist.

Ziel der aktuellen Corona-Impfstoffe ist es, uns vor einer Covid-19-Erkrankung zu schützen. Möglich wird dies, weil unsere Immunabwehr ähnlich wie nach einer Infektion einen Immunschutz aufbaut. Dafür sorgen virenspezifische Antikörper, aber auch spezielle Gedächtniszellen. So speichern B-Gedächtniszellen die „Bauanleitung“ für neue Antikörper, während Unterformen der CD4+– und CD8+-T-Zellen bei einer Zweitinfektion unter anderem Killerzellen und antivirale T-Helferzellen aktivieren. Im Idealfall bleiben diese Komponenten des Immungedächtnisses über Jahre erhalten.
Ob dies beim Coronavirus SARS-CoV-2 der Fall ist, war jedoch unklar. Denn Studien zufolge haben einige genesene Covid-Patienten schon nach kurzer Zeit kaum noch neutralisierende Antikörper im Blut. Zudem hat es vereinzelt Fälle von Re-Infektionen gegeben – Menschen, die sich trotz überstandener Corona-Infektion erneut mit SARS-CoV-2 angesteckt haben. Das wirft die Frage auf, wie lange der Immunschutz durch die Impfungen, aber auch nach überstandener Corona-Infektion anhält.
Umfassender Blick aufs Immungedächtnis
Positive Neuigkeiten dazu liefern nun Forscher um Jennifer Dan vom La Jolla Institute for Immunology. Für ihre Studie hatten sie das Immungeschehen bei 188 Covid-19-Patienten über acht Monate hinweg verfolgt. Über Blutproben ermittelten sie den Gehalt von verschiedenen Antikörper-Typen, von B-Gedächtniszellen, von CD4+-T-Zellen und von CD8+-T-Gedächtniszellen.