Zwar überlebten die Vorfahren der kleineren, baumlebenden Faultiere die Verfolgung der Menschen vor Millionen von Jahren. Heute ist aber auch ihr Überleben durch den Menschen bedroht.
Der Mensch als größter Feind
Die heute lebenden Faultiere trotzen dank ihrer gemächlichen Lebensweise und ihren Tarnungsstrategien ihren tierischen Feinden. Dennoch schützen sie diese Anpassungen nicht vor allen Gefahren: Gegen unsere Spezies ist der Meister der Langsamkeit meistens machtlos. Denn der Mensch zerstört unter anderem durch die Abholzung der Regenwälder in Süd- und Mittelamerika den typischen und begrenzten Lebensraum der Faultiere. Einen neue Heimat zu finden, ist für die langsamen Tiere kaum möglich. Deshalb sterben sie infolge der Abholzungen entweder direkt, werden isoliert oder beim Versuch, eine Straße zu überqueren, überfahren.
Hinzu kommt, dass Faultiere in manchen Regionen Südamerikas gezielt gefangen werden. Im Anschluss werden sie entweder als Haustiere gehalten oder Touristen zum Fotografieren etwa auf Märkten angeboten. Außerdem werden sie oft als Fleischlieferanten gejagt und getötet. Denn das Fleisch der Faultiere ist sehr fettarm und wird deshalb mancherorts gerne gegessen. Und das zottelige Fell der gemächlichen Baumbewohner wird häufig als Satteldecke verwendet.
Schwer zu schützen
Bisher sind zwar laut Roter Liste noch nicht alle Faultierarten bedroht. Das Kragenfaultier, das nur im Südosten Brasiliens vorkommt, jedoch schon. Das Zwergfaultier gilt sogar als vom Aussterben bedroht, weil es ausschließlich auf der Insel Escudo de Veraguas vor der Küste Panamas lebt.
Dreifinger-Faultiere wie dieses sind jedoch auch besonders schwer in Einrichtungen wie Zoos und menschlicher Obhut zu halten, da sie im Gegensatz zu den Zweifinger-Faultieren eine noch engere Nahrungsauswahl haben und fast ausschließlich die in Südamerika vorkommende Blätter fressen. Zudem lassen sich die gemächlichen Einzelgänger schwer züchten, weil sie höchstens ein Junges pro Jahr bekommen und das frühstens in einem Alter von drei bis vier Jahren – wenn überhaupt. Denn auch bei ihrer Fortpflanzung lassen sich die gemächlichen Vierbeiner Zeit.