Geowissen

Wolkenkreise um die Cumbre Vieja

Eruptionssäule des Vulkanausbruchs bildet ungewöhnliche Wolkenformation

Cumbre Vieja
Eruptionswolke des Cumbre Vieja am 1. Oktober 2021. © NASA Earth Observatory/ MODIS

Der Vulkanausbruch auf der Kanareninsel La Palma hält weiter an – und erzeugt sogar aus dem Orbit gesehen ungewöhnliche Phänomene. In dieser Aufnahme des Aqua-Satelliten der NASA erkennt man auffällig konzentrische Wolkenringe über dem Kanarenvulkan Cumbre Vieja. Sie entstehen, weil Schwerewellen des Ausbruchs kombiniert mit einer Inversionswetterlage die Eruptionswolke verformen.

Seit Mitte September 2021 speit der Vulkan Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma nun schon Asche, Lava und heiße Gase. Der mehr als einen Kilometer breite Lavastrom hat inzwischen bereits das Meer erreicht und hunderte Häuser zerstört. Die Eruption hat die Insel schon um 25 Hektar vergrößert, weil sich die erstarrende Lava immer weiter ins Meer hineinschiebt. Durch den Ausbruch gelangte so viel Asche und Rauch in die Luft, dass der Flughafen von La Palma gesperrt werden musste.

Konzentrische Ringe

Ungewöhnlich ist jedoch der Anblick, den die Eruptionswolke am 1. Oktober 2021 gesehen bot: In dieser Aufnahme des Aqua-Satelliten der NASA sind um den Schlot der Cumbre Vieja herum verblüffend regelmäßige, konzentrische Wolkenkreise zu erkennen. Sie werden von der Eruptionswolke des Vulkans erzeugt, die zu diesem Zeitpunkt rund fünf Kilometer hoch in die Atmosphäre reichte.

Die ungewöhnlichen Wolkenringe entstehen durch eine Kombination zweier Effekte: Zum einen sorgt eine Inversions-Wetterlage dafür, dass die Asche und heißen Gase nicht ungehindert weiter aufsteigen können: In rund fünf Kilometern Höhe trifft die Eruptionswolke auf eine wärmere Luftschicht, die ihr den Weg versperrt. Deshalb flacht sich der Kopf der Wolke ab und breitet sich horizontal aus.

Dazu kommt ein zweiter Effekt: Der Ausbruch der Cumbre Vieja verläuft nicht gleichmäßig, sondern in Schüben. Diese Pulse der Aktivität erzeugen Schwerewellen, die sich ebenfalls in der Atmosphäre ausbreiten. An der Spitze der Eruptionswolke führen diese Schwingungen dazu, dass Asche und Rauch konzentrische Kreise bilden.

Quelle: NASA Earth Observatory

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