Adventliches Himmelsschauspiel: Heute Nacht erreicht einer der ergiebigsten Meteorschauer des Jahres seinen Höhepunkt – die Geminiden. Bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde könnten während der Nacht fallen. Weil der Staub dieser Meteore von einem Asteroiden stammt, ist er dichter und verglüht später in der Atmosphäre. Das macht die Sternschnuppen teilweise besonders hell und langlebig. Trotz der Kälte könnte sich ein Blick in den Nachthimmel daher lohnen.
Die Geminiden gehören neben den sommerlichen Perseiden zu den schönsten Sternschnuppen-Regen des Jahres. Denn typisch für diesen Meteorschauer sind relativ hellen, gelblich-weiß leuchtenden Meteore, die selbst an nicht ganz so dunklen Standorten sichtbar sind. Mit 35 Kilometern pro Sekunde fallen die Staubkörnchen der Geminiden zudem eher langsam durch die Atmosphäre, weshalb sie lange leuchten.
Beste Sicht in den frühen Morgenstunden
Ihren diesjährigen Höhepunkt erreichen die Geminiden am Morgen des 14. Dezember gegen 08:00 Uhr. Aber schon die gesamte Nacht werden besonders viele Sternschnuppen fallen. Astronomen schätzen ihre Fallrate auf bis zu 150 pro Stunde. Aber auch in den Nächten danach kann man noch Sternschnuppen fallen sehen.
Der scheinbare Ursprung der meisten dieser Sternschnuppen ist das Sternbild der Zwillinge (Gemini), von dem der Meteorschauer seinen Namen hat. Günstig für die Beobachtung der Geminiden: Das Sternbild Zwillinge geht schon am Abend im Osten auf und wandert dann bis zum Sonnenaufgang über den Himmel. Dadurch sind die Meteore vom abendlichen Dunkelwerden bis in die Morgendämmerung hinein am Himmel zu sehen.
Besonders gut sichtbar sind die Sternschnuppen gegen zwei Uhr morgens, wenn das Sternbild Zwillinge direkt über uns hoch am Himmel steht. Noch besser wird es in den frühen Morgenstunden, wenn auch der Mond schon untergegangen ist. Dann fliegen auch besonders viele helle Sternschnuppen über den Himmel.
Asteroid statt Komet als Ursprung
Wie alle Meteorschauer entstehen auch die Geminiden dadurch, dass die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne eine Staubwolke durchquert. Anders als bei anderen Schauern jedoch stammt der Staub der Geminiden nicht von einem Kometen: Wie Astronomen 1983 entdeckten, ist ihr Urheber 3200 Phaeton, ein knapp sechs Kilometer großer erdbahnkreuzender Asteroid. Warum er jedoch im Gegensatz zu den meisten seiner „Artgenossen“ Staub und Gas freisetzt, ist unklar.
Einer Theorie nach handelt es sich bei Phaeton um einen erloschenen Kometen und damit einen Brocken aus dem äußeren Sonnensystem. Andere Astronomen sehen in ihm einen Asteroiden, der einst von einem eisreichen, größeren Mutterkörper abgeplatzt ist. Ihren Schätzungen nach ist das Eis im Inneren von Phaeton heute von einer 15 Meter dicken Staubschicht bedeckt, so dass es nur ausgast, wenn der Asteroid der Sonne sehr nahe ist. Auf seiner stark elliptischen Flugbahn kommt Phaeton bis auf 0,14 astronomische Einheiten an die Sonne heran
Quelle: NASA, Max-Planck-Institut für Astronomie