Er hat zwar keine Zöpfe, dennoch trägt dieser Frosch den Namen Greta Thunberg: Biologen tauften diese im Regenwald von Panama entdeckte Froschart nach der bekannten Klimaschützerin und Aktivistin. Damit wollten sie zum einen ihren Einsatz für mehr Klimaschutz ehren. Zum anderen aber ist dieser kleine Frosch akut vom Klimawandel bedroht: Die Erwärmung nimmt ihm seine Lebensraum und fördert zudem die Ausbreitung des tödlichen Amphibienpilzes.
Bei Fröschen denken wir meist an enorme Sprungkraft und klebrige Zungen. Doch die Amphibien haben darüber hinaus vielfältige und teils exotische Überlebensstrategien entwickelt: Einige leben in fleischfressenden Pflanzen, andere bauen für ihren Nachwuchs kleine Teiche oder leben in einem Harem. In Südamerika hat sich eine Froschgruppe zudem darauf spezialisiert, ihre Kaulquappen in schwindelnder Höhe aufzuziehen: Die Larven wachsen in den in den kleinen Blatttümpeln von Bromelien-Pflanzen heran und müssen dann einen meterhohen Sturz in den Fluss überstehen.
Fund im Nebelwald Panamas
Zu dieser Gruppe der Frösche gehört auch eine neuentdeckte Art, die Biologen im Regenwald von Panama aufgespürt haben. Im Osten des Landes liegt der Mount Chucanti, der wie eine Insel aus dem wolkenverhangenen Nebelwald hinausragt. Nur auf dem Pferderücken und zu Fuß sind die steilen, zugewucherten Hänge dieses Berges zu erklimmen.
Als ein Team um Konrad Mebert von der Universität von Santa Cruz diesen Aufstieg wagte, wurden sie jedoch belohnt: Sie entdeckten eine neue Froschart. Die neue Spezies lebt ebenso wie ihre entfernten Verwandten in Brasilien in den kleinen Pfützen, die sich in den Blättern der Bromelien bilden. Das auffallendste Merkmal der neue Froschspezies sind jedoch ihre großen schwarzen Augen, wie in dieser Aufnahme gut zu sehen. Sie sind typisch für die Regenwaldfrösche Mittelamerikas.
Benannt nach Greta Thunberg
Die Wissenschaftler haben dieser neuen Froschart den Namen Pristimantis gretathunbergae gegeben – zu Ehren der Klimaaktivistin Greta Thunberg. Der Name Pristimantis kennzeichnet die mit 570 bekannten Spezies artenreichste Gattungen der Frösche und eine der artenreichsten aller Wirbeltiere. Alle Vertreter dieser Froschgruppe leben im Mittelamerika und der Karibik.
Mit Greta Thunberg verbindet diesen Frosch allerdings auch, dass er akut vom Klimawandel bedroht ist. Denn der hochgelegene Nebelwald, in dem er lebt, ist nicht nur durch Rodungen stark geschrumpft, auch die Erwärmung verändert den Lebensraum der Frösche zusehends, wie die Forscher berichten. Hinzu kommt, dass sich der tödliche Amphibienpilz Batrachochytrium dendrobatidis ausbreitet und ganze Populationen von Fröschen und Lurchen ausrotten kann.
Quelle: Pensoft Publishers