34 auf einen Streich: Astronomen haben einen ganzen Schwung Brauner Zwerge in der Nachbarschaft unseres Sonnensystems aufgespürt. Diese 34 „gescheiterten Sterne“ sind alle Teil von Doppelsternsystemen und gehören damit zu einer bisher nur selten gefundenen Art Brauner Zwerge. Ihre Beobachtung kann neue Aufschlüsse darüber geben, wie diese Grenzgänger zwischen Stern und Planet entstehen. Mit den 34 Neuentdeckungen hat sich die Zahl von Doppelsystemen mit Braunen Zwerge in Sonnennähe fast verdoppelt.
Braune Zwerge sind Grenzgänger zwischen Sternen und Planeten. Sie entstehen, wenn die Masse eines Protosterns nicht ganz ausreicht, um in seinem Inneren die Wasserstoff-Kernfusion zu zünden. Dadurch glimmen Braune Zwerge nur schwach vor sich hin und können sogar eiskalt und wolkenreich sein. In der nahen Umgebung unseres Sonnensystems haben Astronomen schon mehrere dieser „gescheiterten Sterne“ entdeckt, in der gesamten Milchstraße könnte es Schätzungen zufolge sogar 100 Milliarden Braune Zwerge geben.
Besonders spannend für die Astronomie sind die kühlsten und kleinsten Vertreter der Braunen Zwerge. Sie können verraten, auf welche Weise solche Grenzgänger zustande kommen und wo genau die Grenze zwischen Planet und Stern verläuft.
Fahndung unter 3,9 Milliarden Himmelskörpern
Doch gerade diese kleinen, kühlen Braunen Zwerge sind besonders schwer aufzuspüren – es sei denn, sie sind Teil eines Doppelsternsystems. „Dann kann man ihre Merkmale aus der Untersuchung des Partnersterns schließen, weil beide wahrscheinlich zur selben Zeit, aus demselben Material und in derselben Umgebung entstanden sind“, erklären Frank Kiwy vom Citizen-Science-Projekt „Backyard Worlds: Planet 9“ und seine Kollegen. Zudem können solche Doppelsysteme Aufschluss darüber geben, wie häufig gescheiterte Sterne in Mehrfachsystemen sind.