Stetig steigende Energiekosten und die zunehmende Besteuerung von fossilen Energieträgern bewirken ein Umdenken bei der Wahl des Energieträgers zum Beheizen von Wohn- und Geschäftsräumen. Sowohl Gas als auch Heizöl gehören zu den fossilen Brennstoffen und geopolitische Krisen sowie eine Besteuerung des CO2-Aussstoßes seit dem 1. Januar 2021 rücken Wärmepumpen als günstigere Alternative zunehmend in den Vordergrund. Vor der Anschaffung ist eine genaue Analyse der zu erwartenden Ersparnis und anfallenden Kosten für den Kauf und die Inbetriebnahme sinnvoll, um anschließend akkurat einschätzen zu können, ob eine Wärmepumpe für die individuelle Situation infrage kommt.
Was kostet eine Wärmepumpe in der Anschaffung?
Ein Großteil der Kosten für die Anschaffung einer Wärmepumpe hängt von den aufzubringenden Erschließungskosten ab. Je nach örtlichen Begebenheiten kommen
- Erdwärmepumpen mit Sonde,
- Erdwärmepumpen mit Flächenkollektoren,
- Erdwärmepumpen mit Erdwärmekorb
- oder Erdwärmepumpen mit Grabenkollektoren
für Interessenten infrage. Die Erschließung sollte Kosten von 10.000 im Normalfall nicht übersteigen. Der Preis einer Erdwärmepumpe liegt zwischen 8.000 und 15.000 EUR für ein Einfamilienhaus.
Es ist also mit Anschaffungskosten von 20.000 bis 25.000 EUR zu rechnen. Hinzu kommen rund 700 bis 900 EUR Betriebskosten, da Wärmepumpen Strom benötigen, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Zusätzlich ist mit durchschnittlich 250 EUR Wartungskosten zu rechnen.
Ersparnis durch die Nutzung einer Wärmepumpe – eine Beispielrechnung
Ausgehend von 30 ct / kWh Strom und einer Wärmepumpe, die aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme erzeugt, errechnet sich ein Preis von 7,5 ct / kWh Wärme. Eine kWh Wärme durch Gas kostet hingegen aktuell im Schnitt 23,8 ct (Stand 17.10.2022). Ausgehend von 15.000 kWh Wärmebedarf jährlich, lägen die Heizkosten mit einer Gasheizung bei 3.570 EUR. Mit einer Wärmepumpe hingegen lediglich bei 1.125 EUR.
Die Ersparnis durch eine Wärmepumpe liegt in diesem Rechenbeispiel also bei 3.570 EUR – 1.125 EUR = 2.445 EUR.
Die möglichen Kosten aufgrund von Wartungen und Reparaturen bleiben außer Acht, da diese bei einer Gasheizung ebenso zu Buche schlagen.
Diese beispielhafte Rechnung zeigt, dass effizient arbeitende Wärmepumpe erhebliches Einsparpotenzial gegenüber Gas- oder Ölheizungen besitzen. Die Anschaffung lohnt sich besonders, wenn ohnehin eine neue Heizung benötigt wird oder es sich um einen Neubau handelt, der noch nicht auf einen Energieträger festgelegt ist.
Wann hat sich die Anschaffung einer Wärmepumpe amortisiert?
Ausgehend von einem Anschaffungspreis von 25.000 EUR und einer jährlichen Ersparnis wie im obigen Rechenbeispiel, hätte sich die Wärmepumpe nach rund zehn Jahren amortisiert. Diese Rechnung ist jedoch theoretischer Natur und gilt nur dann, wenn die Wärmepumpe gegen eine einwandfrei funktionierende, neuwertige Gasheizung eingetauscht würde. In der Regel kommt eine Wärmepumpe jedoch nur dann infrage, wenn ohnehin eine neue Heizung benötigt wird. Hinzu kommen zahlreiche Fördermöglichkeiten und günstige Kredite der KfW-Bankengruppe zur Förderung erneuerbarer Energien und ökologischer Energieträger, die eine Anschaffung zusätzlich vergünstigen.
Die genaue Ersparnis durch eine Wärmepumpe hängt von zahlreichen Faktoren ab. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass selbst in den schlechtesten Fällen eine deutliche Ersparnis gegenüber fossilen Brennstoffen als Energieträger zum Heizen eines Gebäudes absolut plausibel ist.