Astronomie

Jungsterne in farbenprächtiger Kulisse

Hubble-Teleskop macht bisher schärfste Aufnahme des Sternhaufens NGC 6530

NGC 6530
Hubble-Aufnahme des jungen offenen Sternenhaufens NGC 6530. © ESA/NASA, O. De Marco; Acknowledgment: M.H. Özsaraç

Kosmische Kinderstube: Wie eine gigantische Wand aus Rauch und Flammen erscheint dieses kosmische Gebilde. Doch was nach Katastrophe aussieht, ist in Wirklichkeit Teil einer höchst produktiven Sternenwiege. Denn diese Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops zeigt den offenen Sternenhaufen NGC 6530, eine Ansammlung von mehreren tausend jungen Sternen im rund 4.350 Lichtjahre entfernten Lagunennebel.

Der Lagunennebel ist eine riesige Wolke aus Staub und Gas im Sternbild Schütze (Sagittarius). Er ist so groß, dass er schon mit einem kleinen Fernglas am Himmel erkennbar ist. In dieser ausgedehnten Sternenwiege werden durch den Kollaps dichter Gasklumpen immer wieder neue Sterne gebildet. Sie wachsen zunächst noch in einem dichten Kokon aus Material heran, das diese Protosterne vor den Blicken unserer Teleskope verbirgt.

Anders ist dies bei dem hier vom Hubble-Weltraumteleskop aufgenommenen Teil des Lagunennebels: Zu sehen ist der junge, offene Sternenhaufen NGC 6530 im sichtbaren Licht und Nahinfrarotbereich. In diesem Haufen leuchten mehr als 3.000 erst vier bis sechs Millionen Jahre alte Protosterne und Sterne. Astronomen vermuten, dass die Bildung dieser Jungsterne angestoßen wurde, als dieser Teil des Lagunennebels die Hauptebene unserer Galaxie kreuzte. Die damit verknüpften Gravitations-Turbulenzen könnten zum Kollaps der Gase und dem Beginn der Sternbildung geführt haben.

Einige hundert Sterne im Sternenhaufen gehören zur Klasse der T-Tauri-Sterne. Bei diesen Protosternen klafft bereits eine deutliche Lücke zwischen dem heranwachsenden Stern und dem Innenrand der rotierenden Materiescheibe, aus der sie ihr Rohmaterial beziehen. Das macht es ihnen schwer, weitere Gase anzusaugen. Erst vor kurzem haben Astronomen herausgefunden, dass die T-Tauri-Sterne diese Hürde mithilfe ihrer starken Magnetfelder überwinden.

Quelle: NASA

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