Dynamische Grenzzone: Dieses verästelte Farbenspiel von Beigebraun über Grau nach Grünblau hat die Natur hervorgebracht. Denn zu sehen ist hier die Küste der Bahia Adair im Nordwesten Mexikos, fotografiert von Bord der Internationalen Raumstation ISS. An dieser Bucht geht die trockene Wüste dieser Region in die Salzmarschen und Mangrovensümpfe an der Küste des Golfs von Kalifornien über.
Küstennahe Salzmarschen sind artenreiche und für die Natur immens wichtige Lebensräume. Denn in diesen Feuchtgebieten gedeiht eine einzigartige Pflanzenwelt, die die Nahrungsgrundlage für viele seltene Tiere und rastende Wasser- und Zugvögel bildet. In den verästelten Wasserarmen solcher Marschlande haben zudem viele Fische und andere Wasserbewohner ihre Brut- und Laichplätze.
Diese Aufnahme, erstellt im August 2022 von Astronauten der ISS, zeigt die Feuchtgebiete der Bahia Adair im Nordwesten Mexikos. Im oberen Bildbereich ist die beigebraun erscheinende Große Altarwüste zu sehen, die diese Region Mexikos prägt. Sand und getrocknete Salzseen dieser Wüste werden von einer Autobahn und einer parallel dazu verlaufenden Bahnlinie durchschnitten, die hier als dunkle Doppellinie zu erkennen sind.
Von Meer und Quellen geprägt
Unterhalb der Wüste schließt sich eine Zone grau erscheinender Salzmarschen an. Diese Gebiete an der Küste der Bahia Adair werden im Verlauf der Gezeiten immer wieder vom Meer überflutet und sind von salzigem, nährstoffreichem Schlamm geprägt. In dieser Übergangszone zwischen Land und Meer siedeln sich salztolerante Pflanzen an, gleichzeitig leben im Sediment und in flachen Meeresarmen auch noch Krebschen, Muscheln und andere Organismen der Gezeitenzone.
Dunklere Schlieren im grauen Bereich markieren zudem zahlreiche Süßwasserquellen, die am Rand der Wüste entspringen. In ihren Ausflüssen mischen sich Süßwasser und Meerwasser und bilden einen von Brackwasser und wechselnden Salzgehalten geprägten Lebensraum. Wegen ihres Artenreichtums und ihrer großen Bedeutung für die Natur stehen die Feuchtgebiete der Bahia Adair unter dem Schutz der internationalen Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten.
Quelle: NASA Gateway to Astronaut Photography of Earth