Ehrung für lange Vergessene: Ohne Mathematikerinnen wie Melba Mouton wäre das frühe US-Raumfahrtprogramm wohl gescheitert. Denn sie gehörte zu den „menschlichen Computern“ der NASA, die für die ersten Satelliten und die Apollo-Missionen die komplexen Bahnberechnungen durchführten. Jetzt ehrt ein flachgipfeliger Berg nahe dem Mond-Südpol ihr Andenken – die Internationale Astronomische Vereinigung IAU hat ihn „Mons Mouton“ getauft.
Heute werden die Bahnen von Raketen, Satelliten und Raumsonden per Computer berechnet und kontrolliert. Doch in den 1950er und 1960er Jahren war die Computertechnik dafür noch nicht weit genug. Bei der NASA und ihrer Vorgängerorganisation NACA übernahmen daher vorwiegend Teams von Mathematikerinnen diese Aufgabe. Sie führten Bahnberechnungen durch, programmierten aber auch die ersten dafür eingesetzten Computer. Diese „menschlichen Computer“ entscheidend für den Erfolg des frühen US-Raumfahrtprogramms.
Ehrung für „human Computer“ Melba Mouton
Jetzt bekommt eine dieser Raumfahrt-Programmierinnen eine späte Ehrung: Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat ein mögliches Ziel kommender USA-Missionen auf dem Mond nach Melba Mouton benannt, der leitenden Mathematikerin und Programmiererin der Bahnanalyseabteilung des NASA-Satellitenprogramms. Trotz doppelter Diskriminierung als Schwarze Frau setzte sie sich durch und spielte auch bei den Apollo-Mondmissionen eine wichtige Rolle.
„Melba Mouton war bei der NASA eine unserer leitenden Persönlichkeiten“, sagt Sandra Connelly vom NASA-Hauptquartiert in Washington DC. „Sie half der NASA in Luft- und Raumfahrt, das Unbekannte zu erkunden, und ebnete anderen Frauen und People of Color den Weg zu Karrieren an der vordersten Front der Wissenschaft.“