Diese glühende Staubhülle umgibt den Wolf-Rayet-Stern WR 124 – einen rund 30 Sonnenmassen schweren stellaren Riesen, der kurz vor seiner Supernova steht. Zuvor jedoch hat der sterbende Sternenriese bereits rund zehn Sonnenmassen an Material ausgeschleudert, das ihn nun als glühende Hülle aus Staub und Gas umgibt. Die Nahinfrarot- und Mittelinfrarot-Optiken des James-Webb-Teleskops zeigen den Stern und seine Hülle nun erstmals in extremem Detail.
Wolf-Rayet-Sterne sind eine seltene und noch immer rätselhafte Phase im Leben von extrem massereichen Sternen. Diese superheißen, bläulich leuchtenden stellaren Riesen explodieren nicht sofort als Supernova, sondern durchlaufen zuvor eine Periode, in der sie nahezu ihre gesamte Hülle abstoßen. Ihr Sternenwind verstärkt sich in dieser kurzen Phase so sehr, dass er pro Jahr rund ein Tausendstel der Sonnenmasse an stellarem Material ins All hinaus reißt.
Auch der 15.000 Lichtjahre von uns entfernte Wolf-Rayet-Stern WR 124 ist in dieser Vorphase zur Supernova. Er hat bereits zehn Sonnenmassen an Material von sich geschleudert, ist aber noch immer rund 30 Sonnenmassen schwer. Die verbliebene Masse ist auf nur den drei bis vierfachen Sonnendurchmesser konzentriert und entsprechend aufgeheizt: WR 124 ist rund 25.000 Grad heiß – das ist das Fünffache der Sonnentemperatur.
Kombinationsblick auf WR 124
Diese Aufnahme des James-Webb-Teleskops zeigt den Wolf-Rayet-Stern WR124 in nie gesehenem Detail. In ihr wurden Daten der Near-Infrared Camera (NIRCam) und des Mid-Infrared Instrument (MIRI) miteinander kombiniert, um den Stern und die ihn umgebende Hülle aus ausgestoßenem Gas und Staub sichtbar zu machen. Die Aufnahme der Nahinfrarot-Kamera zeigt den im Zentrum sitzenden Wolf-Rayet-Stern sowie weitere Sterne in der Umgebung dieses Riesen.
Die Aufnahme im mittleren Infrarot zeigt die Strukturen in der rund zehn Lichtjahre großen Staubhülle, die WR 124 umgibt. Deutlich ist die ungleichmäßige, klumpige Struktur des ausgeschleuderten Materials zu erkennen. Die detailreichen Aufnahmen ermöglichen es Astronomen nun, genauer einzuschätzen, wie viel Gas und Staub solche Sterne schon vor ihrer Supernova ins All freisetzen – Material, das später zum Rohstoff für neue Sterne und Planeten wird.
Quelle: Space Telescope Science Institute