Das ständige Messen des eigenen Blutzuckers bei Diabetes kann mit der Zeit lästig und auch schmerzhaft werden. Darüber hinaus bildet eine Blutzuckermessung immer nur eine Momentaufnahme des Blutzuckerspiegels ab. Schwankungen sowie Hypoglykämie und Hyperglykämie können unerkannt bleiben und zur echten Gefahr werden. Das wiederum kann bei den Betroffenen zu ständigen Sorgen und mitunter sogar zu psychischen Problemen führen. Um den Glukoseverlauf im Körper besser unter Kontrolle zu haben und um eventuellen Entgleisungen rechtzeitig entgegenwirken zu können, wurden neue Messsysteme entwickelt. Dazu zählen die sogenannten CGM-Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (engl. Continuous Glucose Monitoring).
Wie funktionieren CGM-Systeme?
Ein CGM-System für Diabetiker misst den Blutzuckerwert nicht direkt. Vielmehr überwacht das System den Zuckerwert im Unterhautfettgewebe rund um die Uhr. Die gemessenen Daten werden von einem Sensor, welcher zum Beispiel am Bauch oder am Oberarm befestigt wird, erfasst und anschließend an ein Gerät zur Ablesung weitergeleitet, zum Beispiel ein Smartphone. Droht eine Entgleisung, dann schlägt das Gerät akustischen Alarm, damit rechtzeitig gegengesteuert werden kann.
Für wen ist ein CGM-System geeignet?
GGM-Systeme werden hauptsächlich von Typ-1 Diabetikern verwendet, immer häufiger jedoch auch von einigen Typ-2 Diabetikern. Wer eine Insulinpumpe trägt oder immer wieder mit drohenden Stoffwechselentgleisungen durch Über- oder Unterzucker zu tun hat, für den kann ein CGM-System eine gute Wahl sein. Diabetiker können nämlich in diesem Fall von der dauerhaften Überwachung profitieren und sich auf diese Weise sicherer fühlen. Wenn der Diabetes jedoch gut eingestellt ist und keine intensivierte Insulintherapie erforderlich ist, dann ist in der Regel auch kein CGM-System notwendig.
Vor- und Nachteile von CGM-Systemen im Überblick
Vorteile von CGM-Systemen
- Stoffwechsel lässt sich besser kontrollieren als mit herkömmlichen Blutzuckermessungen
- Werte können jederzeit abgefragt und auch ausgedruckt werden, zum Beispiel für einen Arzt
- Verbesserte Lebensqualität, da nicht ständig Blutzucker gemessen werden muss
- Reduzierte Gefahr von Über- oder Unterzuckerung
Nachteile von CGM-Systemen:
- Das CGM-System muss meist in regelmäßigen Abständen neu kalibriert werden
- Durch den Sensor auf der Haut kann es zu Hautirritationen kommen
- Möglicherweise Schlafstörungen durch einen Alarm
Wer übernimmt die Kosten für ein CGM-System?
Die Kosten für ein CGM-System für einen Diabetiker können unter bestimmten Voraussetzungen von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Die erste Voraussetzung ist, dass ein Rezept bzw. eine Verordnung vom behandelnden Arzt vorliegt, zum Beispiel von einem Diabetologen. Dieses muss gemeinsam mit einem Antrag auf Kostenübernahme bei der jeweiligen Krankenkasse eingereicht werden. Darüber hinaus ist Voraussetzung, dass eine intensivierte Insulintherapie erfolgt, welche bislang noch nicht den nötigen Erfolg gezeigt hat bzw. dass ein Therapieziel definiert ist, welches bislang noch nicht erreicht wurde. Außerdem muss der Diabetiker an einer Schulung zum Umgang mit dem CGM-Gerät teilnehmen. Diese wiederum erfolgt durch einen Arzt.
Bei einer privaten Krankenversicherung sieht es etwas anders aus. In diesem Fall muss die Kasse lediglich die Leistungen erbringen, welche im Versicherungsvertrag auch vereinbart sind. Gehört dazu ein offenes Hilfsmittelverzeichnis oder sind CGM-Systeme explizit im Leistungsumfang aufgenommen, dann ist die Versicherung dazu verpflichtet, die Kosten für derartige Systeme zu erstatten, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt.
Tipp: Wer ein sogenanntes Diabetes-Tagebuch führt, hat mitunter bessere Chancen, denn dieses kann die medizinische Notwendigkeit eines CGM-Systems zusätzlich untermauern.