Umschulden mit einem Ratenkredit
Der Dispositionskredit ist eine feine Sache. Wenn das Geld am Monatsende nicht ganz reicht, können Kontoinhaber einfach über ein bisschen mehr Geld verfügen, und den Dispokredit zu ihrem Konto in Anspruch nehmen. Das ist im Normalfall keine große Sache, schließlich ist der Kredit mit dem nächsten Gehaltseingang nach wenigen Tagen wieder ausgeglichen. Wird der Dispokredit allerdings zum Dauerzustand, ist das eine sehr teure Form der Finanzierung. Zudem besteht die Gefahr, dass der Schuldenberg immer weiterwächst.
Hier ist ein Ratenkredit ein sinnvoller Ausweg. Das liegt daran, dass die Zinsen sehr viel niedriger sind und es eine Rückzahlungsvereinbarung gibt, sodass der Kredit in einem überschaubaren Zeitrahmen getilgt ist. Wenn das Konto für mehrere Monate konstant mit 1000 Euro überzogen, lohnt sich bereits die Umschuldung. Je höher der Dispokredit ist, umso schneller rechnet sich ein Ratenkredit. Es gibt mittlerweile Ratenkredite mit einer Laufzeit von wenigen Monaten, sodass die Schulden dann auch sehr schnell getilgt sind. Ein Dispokredit eignet sich für kurzfristige Kontoüberziehungen, wenn das Einkommen hin und wieder nicht ausreicht. Doch bei einer dauerhaften Kontoüberziehung ist es immer sinnvoll, den Dispositionskredit in einen Ratenkredit zu überführen. Das ist am Ende viel günstiger.
Finanzierung von größeren Investitionen
Die neue Küche, die Renovierung des Badezimmers oder die Umgestaltung des Schlafzimmers sind in der Regel ebenfalls mit hohen Kosten verbunden. Hier kann ein Renovierungskredit helfen, das eigene Zuhause auf Vordermann zu bringen. Oft gibt es Renovierungs- oder Modernisierungskredite zu besonderen Konditionen. Für einige Maßnahmen gibt es staatliche Förderung. Für energetische Sanierungen gibt es KfW-Programme mit zinsgünstigen Darlehen oder Zuschüssen zu den förderfähigen Kosten. Auch den barrierefreien Umbau von Wohnimmobilien fördert der Staat. Hinzu kommen Steuerermäßigungen für energetische Maßnahmen.
Auch die Anschaffung eines Gebrauchtwagens oder eines Neuwagens ist oft mit einer Finanzierung verbunden. Gebrauchtwagen haben meist kleine Schäden, die der Käufer als Basis für Preisverhandlungen nutzen kann. Wird der Wagen bei einem Händler gekauft, können Kunden mit einer Finanzierung als Barzahler auftreten und bekommen dann oft großzügige Händlerrabatte. Im Gegensatz zur Finanzierung über den Händler sind die Autokredit von Banken meist günstiger. Der Neuwagen lässt sich ebenfalls gut über einen Kredit finanzieren, entsprechende Kreditwürdigkeit vorausgesetzt.
Für die Bildung Geld auszugeben ist immer eine gute Investition, denn im Lauf der Zeit wachsen die Anforderungen am Arbeitsmarkt. Mit einer Aus- oder Weiterbildung kann jeder in sich selbst und seine Bildung investieren, um die nächste Karrierestufe zu erklimmen.
Wer umziehen muss – aus welchem Grund auch immer – steht fast immer vor einer Menge Arbeit und hohen Kosten. Wer selbst nicht viel machen kann, muss ein Umzugsunternehmen beauftragen, das die Arbeiten übernimmt. Aber selbst für den Do-it-yourself-Umzug ist ein passendes Fahrzeug notwendig, jede Menge Umzugskartons, Geld für die Umzugshelfer und oft auch die Courtage für den Makler sowie die Kaution für die neue Wohnung. Erfolgt der Umzug ins Eigenheim, ist es oft notwendig, neue Möbel zu kaufen, in Bodenbeläge, Vorhänge und Ähnliches zu investieren.
Mit einem Kredit Wünsche erfüllen
Ein Ratenkredit stellt immer eine finanzielle Verpflichtung und damit auch ein finanzielles Risiko dar. Wenn sich plötzlich und unerwartet die Einkommenssituation verändert, können die Raten für einen Kredit zu einer großen, nicht mehr bezahlbaren Belastung werden. Deshalb ist es ratsam, vor der Unterschrift unter dem Kreditvertrag genau zu überlegen, ob die Anschaffung wirklich notwendig und dringend ist. Ausnahmen bilden hier Fahrzeuge und Immobilien, die zum einen durch Sparen nur schwer zu erreichen sind und für die es zum anderen spezielle Kredite mit günstigeren Konditionen gibt.
Der Ratenkredit bildet die Ausnahme
Typische Konsumausgaben, wie der Kauf von Kleidung, der neue Fernseher oder das neuste Handy sollte kein Grund sein, einen Kredit aufzunehmen. Denn wer stets mehr Geld ausgibt, als ihm zur Verfügung steht, gerät früher oder später mit großer Wahrscheinlichkeit in finanzielle Probleme. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kreditangebote von der Bank kommen, vom Möbelhaus, vom Versandhaus oder vom Reiseveranstalter. Wenn das Geld nicht da ist, heißt es eher, den Gürtel enger schnallen und das notwendige Geld ansparen. Gerade bei einem Urlaub ist der Genuss meist nur sehr kurz, während die Raten über einen längeren Zeitraum zu bezahlen sind. Die Gefahr der Überschuldung ist dabei sehr groß.
Kreditsumme, Ratenhöhe und Laufzeit festlegen
Kredite lassen sich immer auf zwei Arten berechnen. Zunächst gilt es festzulegen, wie viel Geld notwendig ist, anschließend wird die gewünschte Laufzeit festgelegt. Daraus ergibt sich dann automatisch die Ratenhöhe. Wenn die Rate zu hoch erscheint, ist die Gefahr groß, einfach eine längere Laufzeit zu wählen. Dabei vergessen viele allerdings, dass eine längere Laufzeit auch mehr Zinszahlungen nach sich zieht, was den Kredit insgesamt teurer macht.
Die bessere Variante geht von einer bestimmten Monatsrate und einer festgelegten Laufzeit aus. Daraus ergibt sich dann die mögliche Kreditsumme. Wenn diese für die gewünschte Anschaffung zu niedrig ist, ist es besser, die Investition noch einmal zu überdenken. Vielleicht gibt es noch Sparpotenzial. Wie groß der Spielraum bei Laufzeit und Kreditsumme ist, hängt auch von der Bank ab.
Einen günstigen Ratenkredit finden
Der erste Ansprechpartner für einen Kreditwunsch ist bei vielen sicherlich die Hausbank. Doch auch im Internet gibt es die Möglichkeit, sich über Kreditangebote zu informieren. Allerdings haben Kunden so meist nur ein Angebot und können nicht bestimmen, ob das Angebot gut oder schlecht ist. Es fehlen schlichtweg die Vergleichsmöglichkeiten.
Viel besser ist es, mehrere Kreditangebote miteinander zu vergleichen. Wer das selbst übernehmen möchte, ist damit einige Zeit beschäftigt. Viel einfacher geht das mit einem Online-Kreditvergleich. Nicht alle Banken sind an die verschiedenen Vergleichsportale angeschlossen, sodass es sich lohnen kann, bei zwei oder drei Vergleichsportalen einen Kreditvergleich durchzuführen, um ein günstiges Angebot zu finden.
Die ersten Zinslisten auf den Portalen dienen nur dazu, einen Überblick zu bekommen. Richtige Angebote unterbreiten die Banken erst auf Anfrage. Dann muss der Antragsteller seine persönlichen Daten eingeben und mit einer Überprüfung bei der Schufa einverstanden sein. Erst dann gibt es ein personalisiertes Angebot, das auch wirklich aussagekräftig ist.
Worauf Konsumenten beim Abschluss eines kleineren Ratenkredits in der Regel auf jeden Fall verzichten können, sind Restschuldversicherungen, die Banken und Sparkassen gerne mitanbieten. Diese Versicherung ist beim Kauf einer Immobilie sinnvoll, wenn ein großer Teil des Einkommens von einer Person kommt. Dann ist die Familie mit der Restschuldversicherung abgesichert, sollte dem Haupternährer etwas zustoßen.
Fazit
Ratenkredite sind nicht pauschal gut oder schlecht. In manchen Situationen kann ein Ratenkredit durchaus sinnvoll sein. Selbst mit guten Konditionen stellt ein Kredit immer auch ein Risiko dar. Deshalb sollten Verbraucher nur wirklich wichtige und notwendige Alltagsgegenstände oder die Umschuldung eines Dispokredits mit einem Kredit finanzieren.
2. August 2023