Schwacher Biss: Das sieben Meter lange „Landkrokodil“ Saurosuchus galilei stand vor 230 Millionen Jahren zwar an der Spitze der Nahrungskette. Der Archosaurier hatte aber einen vergleichsweise schwachen Biss, wie Paläontologen nun herausgefunden haben. Demnach betrug die Bisskraft des Saurosuchus nur 1.015 bis 1.885 Newton – halb so viel wie die des etwa gleichgroßen Allosaurus. Die Forschenden gehen daher davon aus, dass dieses urzeitliche Raubtier nur weiches Fleisch fraß und die Knochen seiner Beute übrigließ.
In der Trias vor 251 bis 201 Millionen Jahren lebten zwar auch schon Dinosaurier, doch die Herrscher der damaligen Welt waren die Pseudosuchier, krokodilähnliche Reptilien, die zahlreiche ökologische Nischen besetzten. Interessanterweise sahen einige Pseudosuchier aber späteren Dinosauriergruppen sehr ähnlich. So erinnern etwa die krokodilhaften Aetosaurier an den kreidezeitlichen, schwer gepanzerten Ankylosaurus. Und die fleischfressenden Loricata hatten große Ähnlichkeit mit späteren Raubdinosauriern wie dem Allosaurus.
Saurosuchus versus Allosaurus
Doch gingen diese Ähnlichkeiten auch über das Äußere hinaus? Das haben Paläontologen um Molly Fawcett von der University of Birmingham nun anhand des Saurosuchus galilei ermittelt, eines sieben Meter langen und 250 Kilogramm schweren „Landkrokodils“, das vor rund 230 Millionen Jahren an der Spitze der Nahrungskette stand. Da sein Schädel sehr dem des späteren Allosaurus ähnelt und die beiden außerdem ähnlich lang waren, konnten die Forschenden beide Urzeit-Reptilien anhand ihrer Bisskraft vergleichen.
Dazu rekonstruierten die Paläontologen zunächst die Muskeln eines fast vollständig erhaltenen Saurosuchus-Schädels aus Argentinien und errechneten, mit welcher Kraft der Saurier zubeißen konnte. Den dabei ermittelten Wert verglichen sie schließlich mit der gängigerweise für den Allosaurus angenommenen Bisskraft.