Winzige Gefahr: Einmal in unseren Körper eingedrungen, können Mikroplastikpartikel bis in die Organe und ins Hirn wandern und dort entzündliche Prozesse in Gang setzen, wie nun Experimente an Mäusen belegen. Im Gehirn nahm durch das Mikroplastik ein spezieller Marker ab, dessen Rückgang mit dem Einsetzen von Demenz und Depressionen in Verbindung gebracht wird. Auch das Verhalten der Mäuse änderte sich. Wie genau das Mikroplastik diese Veränderungen bewirkt, ist nun Gegenstand weiterer Forschung.
Dass wir Mikroplastik aus der Luft, dem Trinkwasser und unserer Nahrung aufnehmen, ist durch die zunehmende Plastikflut mittlerweile unumgänglich. So hat sich etwa gezeigt, dass die weniger als fünf Millimeter großen Partikel sich in der Leber, der Lunge und sogar dem Gehirn ablagern können. Dort führen sie womöglich zu Entzündungen und mechanischen Schäden an den Zellmembranen. Doch wie genau sich das Mikroplastik auf unsere Gesundheit auswirkt, ist bisher nur in Ansätzen bekannt.
Ein Mikroplastik-Cocktail für Mäuse
Forschende um Lauren Gaspar von der University of Rhode Island haben nun untersucht, welche Folgen das über Wasser und Nahrung aufgenommene Mikroplastik für das Verhalten und für Entzündungsprozesse im Körper von Säugetieren hat. Dafür versetzten sie das Trinkwasser von jungen und alten Mäusen drei Wochen lang mit unterschiedlichen Mengen von 0,1 bis 0,2 Mikrometer kleinen Mikroplastikpartikeln. Die Dosierung lag zwischen 0,0025 bis 0,125 Milligramm pro Liter. Eine Kontrollgruppe erhielt weiterhin reines Wasser.
Nach Ablauf der drei Wochen ließen die Forschenden die Mäuse zunächst verschiedene Verhaltenstests durchlaufen und schläferten sie dann ein. So konnten Gaspar und ihre Kollegen auch das Gewebe verschiedener Organe auf Mikroplastik-Ablagerungen hin untersuchen und die Konzentration von bestimmten Immunmarkern ermitteln.