Unser Nachbarplanet Mars wurde schon unzählige Male kartiert – auch in diesem Moment sind die Kameras gleich mehrerer Raumsonden auf ihn gerichtet. Doch diese Marskarte hat eine Besonderheit: Sie liefert den aktuellsten Gesamtblick auf den Roten Planeten. Sie wurde von der erst seit Anfang 2021 um den Mars kreisenden Raumsonde „Hope“ der Vereinten Arabischen Emirate erstellt. Dank einer besonders weitwinkeligen Multispektral-Kamera kann sie die Marsoberfläche sehr schnell und vollständig ablichten.
Schon lange bevor erste Raumsonden den Mars umkreisten oder auf ihm landeten, beobachteten Menschen den Roten Planeten und versuchten, seine Oberfläche zu kartieren. Mithilfe von Teleskopen erstellten zwei deutsche Astronomen im Jahr 1840 die erste Karte unseres Nachbarplaneten, im Jahr 1877 folgte eine Karte des italienischen Astrononem Giovanni Schiaparelli, der regelmäßige, von Außerirdischen gebaute Kanäle auf der Marsoberfläche zu erkennen glaubte.
Erst in den 1970er Jahren lieferten die NASA-Raumsonden Mariner und Viking erste Fotos marsianischer Landschaften. Seither haben eine Vielzahl von Orbiter- und Landesonden dazu beigetragen, den Mars zu erkunden und seine Oberfläche zu kartieren. Eine besondere Rolle spielen dafür hochauflösende Kameras an Bord der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) und der ESA-Sonde Mars Express. Sie lieferten die Aufnahmen und Daten für die interaktive Marskarte Global CTX Mosaic of Mars und unzählige multispektrale und dreidimensionale Detailaufnahmen der Marsoberfläche.
Aktueller Gesamtblick auf unseren Nachbarplaneten
Die hier abgebildete Marskarte stammt vom jüngsten Neuzugang unter den Mars-Orbitersonden: Im Februar 2021 erreichte die Raumsonde „Hope“ aus den Vereinigten Arabischen Emiraten die Marsumlaufbahn – und auch sie hat eine Multispektral-Kamera an Bord. Diese kann dank eines extremen Weitwinkels besonders große Ausschnitte der Marsoberfläche auf einmal ablichten. Dadurch decken ihre Bilder in kurzer Zeit den gesamten Planeten ab.
Ein Team um Dimitra Atri von der New York University in Abu Dhabi hat nun mehr als 3.000 der seither von der Hope-Sonde erstellten Aufnahmen zu diesem hochaufgelösten Mosaik zusammengestellt. Es dient als Basis für einen neuen Marsatlas, wurde aber auch in verschiedene Marskarten eingespeist, die die NASA und andere Raumfahrtorganisationen als Grundlage für ihre Missionsplanung und -kontrolle nutzen.
Quelle: NY Abu Dhabi, CNN