Vulkanausbrueche

Vulkan auf Island ausgebrochen

Earthview

Die seit Wochen erwartete Eruption eines Vulkans auf Island hat am späten Abend des 18. Dezember begonnen, wie die isländische Wetterbehörde mitteilte. Der Ausbruch ereignet sich an der Sundhnjúka-Kraterreihe auf der Reykjanes-Halbinsel im Südwesten Islands, etwa vier Kilometer nördlich des Küstenortes Grindavík. Dessen knapp 4.000 Einwohner waren bereits vorsorglich evakuiert worden war. Ob der Ort oder andere Regionen tatsächlich in Gefahr sind, sei derzeit schwer zu sagen.

Der Ausbruch hat sich seit Ende Oktober mit einer wochenlangen Serie aus tausenden Erdbeben und zahlreichen Rissen in der Erdkruste angekündigt. Unterhalb der Halbinsel hatte sich Berichten zufolge ein kilometerlanger Magmatunnel gebildet, der Ende November vorübergehend wieder abgesunken war. Zeitweise sah es aus, als bliebe eine Eruption aus.

Nun kommt das Magma jedoch mit bis zu 120 Meter hohen Lava-Fontänen an die Oberfläche, wie der Vulkanologe Ármann Höskuldsson laut lokalen Medien berichtet. Etwa 100 bis 200 Kubikmeter Lava strömen demnach pro Sekunde aus einem etwa vier Kilometer langen Riss und verteilen sich in alle Richtungen – deutlich mehr als zuvor von isländischen Vulkanologen erwartet. Einen einzelnen Vulkankegel gibt es nicht. Aus dem Riss kommt auch keine große Aschewolke, aber neben Lava auch giftige Gase. Die Eruption könnte Höskuldssons Einschätzung nach bis zu zehn Tage andauern.

Island ist eine der geologisch aktivsten Regionen der Erde. Unter anderem unter der Halbinsel Reykjanes treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander, die Nordamerikanische und die Eurasische Platte, die sich in entgegengesetzte Richtung bewegen. Wegen der tektonischen Kräfte kommt es dort immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen, zuletzt im Juli 2023, im August 2022 und im März 2021. Die nun betroffene Sundhnjúka-Kraterreihe war zuletzt im 13. Jahrhundert aktiv.

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