Im März werden die Tage spürbar länger und wärmer, die ersten Blüten zaubern bunte Farbtupfer in die ansonsten noch karge Winterlandschaft und die Vögel trällern immer lauter. Alle Zeichen stehen auf Frühling. Aber wann genau beginnt diese Jahreszeit denn nun? Was definiert den astronomischen, den meteorologischen und den „natürlichen“ Frühlingsanfang? Und wann löst der Sommer den Frühling ab?
Eine Art, den Frühlingsanfang zu definieren, richtet sich nach astronomischen Merkmalen. Dafür muss man wissen, dass die Erde im Laufe eines Jahres einmal die Sonne umrundet. Weil die Rotationsachse der Erde aber nicht senkrecht zu ihrer Bahnebene, sondern in einem konstanten Winkel von etwa 23 Grad leicht zur Seite geneigt ist, verändert sich dabei die Ausrichtung der Pole unseres Planeten zur Sonne: Für einige Monate ist die Südhalbkugel stärker der Sonne zugewandt und für einige Monate die Nordhalbkugel.
Astronomischer Frühlingsanfang
Doch zweimal im Jahr steht die Rotationsachse der Erde senkrecht zur Sonne – an den Tagundnachtgleichen oder Äquinoktien. An diesen beiden Tagen im März und September steht die Sonne mittags genau über dem Äquator und Tag und Nacht sind fast überall auf der Welt genau gleich lang. „Dann überquert die Sonne den Himmelsäquator und ihr Zenitstand wandert von der Süd- auf die Nordhalbkugel“, erklärt Björn Voss vom Planetarium Hamburg. „Wir erleben jeweils zwölf helle und dunkle Stunden.“
Eine Ausnahme bilden der Nord- und Südpol, wo die Sonne an diesem Tag direkt auf dem Horizont steht. Am Nordpol ist bei der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche daher ein ganztägiger Sonnenaufgang, am Südpol ein andauernder Sonnenuntergang zu bestaunen. Dasselbe passiert in umgekehrter Richtung am 20. September, wenn die Sonne wieder auf die Südhalbkugel wechselt.