Paläontologie

Der Triceratops lebte wirklich in Herden

Erstmals kleine fossile Gruppe der gehörnten Dinosaurier entdeckt

Triceratops-Herde
Auch der Triceratops schloss sich offenbar einst in sozialen Gruppen zusammen. © Bart Bus

Endlich ertappt: In den USA haben Paläontologen die Überreste von fünf Triceratops gefunden, die offenbar zusammen lebten und starben. Sie sind der erste handfeste Beweis für Herdenverhalten bei den gehörnten Dinosauriern. Doch der Fund wirft einige neue Fragen auf.

Die Dinosaurier sind zwar vor Jahrmillionen ausgestorben, doch ihre fossilen Überreste erlauben uns trotzdem Einblicke in die Art und Weise, wie sie einst gelebt haben. Unter anderem zeigen Fossilienfunde, dass einige der urzeitlichen Reptilien in Herden umherzogen und sich sogar gegenseitig bei schweren Krankheiten unterstützten. Auch Gruppen umherstreifender „Jugendbanden“ sind bereits aus der Kreidezeit überliefert.

Mini-Herde in Wyoming entdeckt

Auch der Triceratops – der populäre Dinosaurier mit den drei Hörnern und dem imposanten Nackenschild – wird häufig als Herdentier dargestellt, doch tatsächlich gab es dafür bis jetzt keine handfesten Beweise. Erst ein besonderer Fund im US-Bundesstaat Wyoming bringt nun Klarheit über das tatsächliche Sozialverhalten der wehrhaften Dinosaurier.

Toter Triceratops
Womöglich sind die Tiere in einem Sumpf gestorben. © Nadia de Waal

Ein Team vom Naturalis Biodiversity Center in den Niederlanden hat dort die fossilen Überreste von insgesamt fünf Triceratops entdeckt, die offenbar gemeinsam gestorben sind, möglicherweise in einem Sumpf. Sie befanden sich in einer dünnen Gesteinsschicht, ohne Überreste anderer Arten, wie die Paläontologen berichten. Das Team hat über zehn Jahre gebraucht, um die über 1.200 Triceratops-Knochen aus dem Gestein zu befreien.

Ein kreidezeitlicher Wanderclub

Eine weitergehende Analyse der Funde offenbarte schließlich, dass die fünf Tiere nicht nur im Tod, sondern auch im Leben vereint waren. Denn in den Zähnen aller Individuen zeigen sich Signaturen für dasselbe kreidezeitliche Wanderleben, das sie einst durch dieselben Gegenden führte. Der Triceratops hat sich somit offenbar tatsächlich in Herden zusammengetan, zumindest gelegentlich.

„Und das wirft natürlich jede Menge neuer Fragen auf“, sagt Jimmy de Rooij von der Universität Utrecht, der die Funde untersucht hat. Unter anderem: „Wie komplex war dieses Sozialverhalten genau?“ Noch gibt es keine Antworten darauf, doch vielleicht stecken sie in weiteren Fossilien, die aktuell noch auf ihre Entdeckung warten.

Quelle: Naturalis Biodiversity Center, Utrecht University

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