Projektil aus dem Orbit: Ein Trümmerteil des Anfang März abgestürzten Batteriepakets der Internationalen Raumstation ISS hat den feurigen Atmosphäreneintritt überdauert – und ist auf ein Haus in Florida gestürzt. Der zehn Zentimeter lange und rund 700 Gramm schwere Metallklumpen durchschlug das Dach und zwei Stockwerke des Gebäudes. Verletzt wurde jedoch niemand. Die NASA prüft nun, warum dieser zylinderförmige Haltestutzen aus einer Nickellegierung entgegen den Erwartungen nicht verglüht ist.
Es war ein Absturz mit Ansage: Am 8. März 2024, nach fast zwei Jahren der Erdumkreisungen, trat eine ausgediente Palette mit Nickel-Wasserstoff-Batterien von der Internationalen Raumstation ISS wieder in die Erdatmosphäre ein. Das 2,6 Tonnen schwere Batteriepaket war von der Station in den Orbit ausgesetzt worden und hatte seither immer mehr an Höhe verloren. Nach den Erwartungen der NASA sollten die Batterien samt ihrer Palette weitgehend vollständig in der Atmosphäre verglühen.
Trümmerteil durchschlägt Haus
Doch es kam anders: Kurz nach dem feurigen Flug des Batteriepakets durch die Atmosphäre stürzte ein Trümmerteil auf ein Privathaus in Naples, Florida. Ein rund zehn Zentimeter langer und rund 700 Gramm schwerer Metallklumpen durchschlug das Dach des Hauses und zwei Stockwerke – die enorme Geschwindigkeit machte das Bauteil zum Projektil. Der Hausbesitzer meldete den Vorfall der NASA und diese sammelte das Trümmerteil zur Analyse ein.
Jetzt hat die NASA die Ergebnisse ihrer Untersuchung veröffentlicht. „Wir haben festgestellt, dass es sich bei dem Trümmerteil um einen Haltestutzen handelt, mit dem die Batterien auf der Frachtpalette befestigt waren“, berichtet die US-Raumfahrtagentur. Der zylindrische Haltestutzen besteht aus der Speziallegierung Inconel, einer besonders korrosionsbeständigen Nickel-Chrom-Mischung mit geringen Anteilen weiterer Metalle.