Überraschende Entdeckung: Nanometerfeiner Diamantstaub leuchtet im Magnetresonanztomografen (MRT) hell und anhaltend auf, wie Forschende durch Zufall entdeckt haben. Blutgefäße und selbst einzelne Fresszellen ließen sich mit den Nanodiamanten erstaunlich gut sichtbar machen. Damit könnte sich der Diamantstaub als ungiftiges medizinisches Kontrastmittel eignen – und das umstrittene und potenziell schädliche MRT-Schwermetall Gadolinium ablösen, wie das Team berichtet.
Bei medizinischen Untersuchungen mittels Magnetresonanztomografie (MRT) setzen Mediziner oft Kontrastmittel ein, um bestimmte Gewebe, Organe oder auch Tumore besser sichtbar zu machen. Bisher wird dafür das Seltenerdmetall Gadolinium eingesetzt. Das Problem jedoch: Dieses Kontrastmittel verteilt sich unkontrolliert im Körper und kann sich sogar im Gehirn anreichern, wie Studien gezeigt haben. Zudem wird es über das Abwasser in Flüsse und Seen gespült und gelangt darüber auch in unser Trinkwasser.
Weil die Folgen dieser umfassendem und zunehmenden Gadolinium-Anreicherung in Umwelt, Nahrungskette und menschlichem Körper noch unklar sind, suchen Wissenschaftler schon länger nach einer Kontrastmittel-Alternative.
Leuchtender Staub im MRT
Jetzt könnten Jelena Lazovic vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart und ihren Kollegen fündig geworden sein – durch Zufall. Eigentlich testeten sie spezielle Gelkapseln für die Applikation von Medikamenten. Nanometerkleine Diamantkörnchen sollten aufgrund ihrer günstigen thermischen Eigenschaften dabei helfen, die Kapseln im Körper aufzubrechen. „Ich wollte eigentlich wissen, ob sich die Kapseln mit den Diamanten im Inneren besser erwärmen würden“, berichtet Lazovic.