Energietechnik

Störungsfreies Laden von elektrischen LKW im Megawatt-Charging-Bereich

Westsächsische Hochschule Zwickau

Wissenschaftler des Forschungs- und Transferzentrums (FTZ) der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) entwickeln neue Lösungen, um die störungsfreie Ladekommunikation für den Einsatz von Megawatt-Charging-Systemen (MCS) für Elektrofahrzeuge zu verbessern. Dies erfordert unter anderem Anpassungen in internationalen ISO-Normen.

Das Megawatt-Charging-System (MCS) ist ein innovatives Schnellladesystem, das darauf ausgelegt ist, die Batterien von Elektro-LKW schnell und effizient zu laden. Dadurch können diese bald vergleichbare Reichweiten wie herkömmliche Verbrennerfahrzeuge erreichen, ohne lange Standzeiten beim Ladevorgang. Mit dem MCS können Spannungen von bis zu 1250 Volt und Ströme von bis zu 3000 Ampere genutzt werden – Werte, die deutlich über denen herkömmlicher Schnellladesysteme liegen. Um die neuen Herausforderungen in Bezug auf die Ladekommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug zu bewältigen, analysierte die „FTZ -Arbeitsgruppe Elektromagnetische Verträglichkeit & Automobilelektronik“ die Robustheit und Störfestigkeit der Kommunikationssysteme und arbeitet an neuen Lösungen für die Datenübertragung. „Die optimierte Auslegung der Kommunikationskanäle und die Einführung von Abschirmungen sind essenziell, um die erhöhten Anforderungen der neuen Hochleistungsladetechnik zu erfüllen“, erklärt FTZ-Projektleiter und Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Matthias Richter. Hierfür seien jedoch auch Änderungen in internationalen Normen notwendig.

Neue Lösungen für die Datenübertragung

Die Ergebnisse zeigen, dass eine optimierte Auslegung der Kommunikationskanäle und der Einsatz von Abschirmungen wesentlich sind, um die Störfestigkeit der Ladekommunikation zu garantieren und den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Durch die Verbesserung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) des bisherigen Kommunikationssystems konnte die Störfestigkeit signifikant gesteigert werden. Das Forschungsteam hat mehrere Vorschläge für ein optimiertes Design entwickelt, die eine schrittweise Anpassung der Robustheit der Systeme ermöglichen. Dazu gehören Verbesserungen im Kommunikationskanal sowohl des Ladeequipments als auch des Fahrzeugs, die Nutzung differentieller Signalübertragung in der Powerline-Kommunikation, die Optimierung der Impedanz an den Schnittstellen und die Erprobung alternativer Übertragungstechnologien.

Anpassung internationaler Normen

Diese Verbesserungen stellen sicher, dass die Systeme den aktuellen Grenzwerten entsprechen und eine ausreichende Störfestigkeit erreichen. Zudem ermöglichen die Ergebnisse eine Anpassung der Grenzwerte für Hochvolt-Leitungen speziell für die MCS-Ladetechnologie in der internationalen Norm IEC 61851-21-2. Es sind jedoch noch normative Anpassungen am Power Line Communication (PLC) System notwendig, da diese von den bestehenden Standards in der ISO 15118 und der DIN SPEC 70121 abweichen.

Quelle: Westsächsische Hochschule Zwickau

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