Sensationsfund: In Südafrika haben Biologen die ältesten bewohnten Termitenhügel der Welt entdeckt. In ihnen leben bereits seit 34.000 Jahren Termiten – wesentlich länger als Menschen in Städten. Die Hügel haben sogar die letzte Eiszeit überlebt. Doch neben traditionsreichen Bewohnern beherbergen die Termitenhügel auch ein ganz besonderes Geheimnis zur CO2-Speicherung, wie das Team berichtet.
Termitenhügel gehören zu den beeindruckendsten Bauwerken im Tierreich. Mit Höhen von bis zu sieben Metern und einem Materialeinsatz von bis zu 50 Tonnen Erde sind sie einerseits enorm groß. Andererseits sind sie aber auch ausgeklügelt designt und besitzen zum Beispiel mehrere „Klimaanlagen“, die Frischluft bis ins Nestinnere transportieren. Bis zu 50 Millionen Termiten finden in einer einzigen solchen Insekten-City Platz. Zum Vergleich: Die Metropolregion Tokio – die größte Stadt der Menschen – hat eine Bevölkerung von rund 37 Millionen.
34.000 Jahre alte Termitenstadt
Doch die Termiten-Städte übertreffen unsere nicht nur hinsichtlich ihrer Bevölkerungszahl, sondern offenbar auch bezüglich ihres Alters: Entlang des südafrikanischen Buffels River haben Biologen um Michele Francis von der Stellenbosch University nun die bislang ältesten bewohnten Termitenhügel der Welt entdeckt. Die Bauten bieten ihren Bewohnern – Termiten der Spezies Microhodotermes viator – bereits seit 34.000 Jahren ein Zuhause, wie Datierungen ergaben.
Damit schlagen die Hügel den bisherigen Rekordhalter aus Brasilien um ganze 30.000 Jahre. Und auch die älteste noch bewohnte Stadt der Menschen – das über 5.000 Jahre alte Damaskus – ist ein wahrer Jungspund im Vergleich zu den in Südafrika entdeckten Termitenhügeln. Tatsächlich existierten diese schon lange bevor unsere Spezies überhaupt Städte errichtet hat. Sie sind sogar älter als die europäischen Höhlenmalereien und überlebten offenbar auch die letzte Eiszeit, bei der riesige Eisschilde Teile von Nordamerika, Europa und Asien bedeckten. Der südafrikanische Termitenwohnsitz war demnach bereits uralt, als noch Wollhaarmammuts durch die Welt stapften, wie Francis und seine Kollegen berichten.