Botanik

Nutzpflanze Hanf – was ist von der Cannabis-Legalisierung in Deutschland zu erwarten?

Hanfanbau

Cannabisanbau
© OpenRangeStock_iStock

Obwohl Hanf als Pflanze mit medizinischem Nutzen klassifiziert ist, wird der Nutzhanf den zweifelhaften Ruf eines Rauschmittels nicht los. Mit der aktuellen Cannabis-Legalisierung in Deutschland könnte sich dies nun ändern.

Das große Potenzial von Hanf ist seit Jahrtausenden bekannt

Bereits in der Antike war der Konsum von Pflanzenteilen der weiblichen Hanfpflanze weitverbreitet. Tetrahydrocannabinol (THC), einer in Hanfgewächsen vorkommender Inhaltsstoff, kann Rauschzustände auslosen. Daher unterliegen Pflanzenprodukte, die im Volksmund als „Gras“ bezeichnet werden, strengen Restriktionen. Seit dem 1. April 2024 ist in Deutschland ein neues, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierendes Cannabis-Gesetz in Kraft. Demnach sind Anbau und Besitz von Cannabis unter bestimmten Vorgaben legal. Für den Hanfanbau im Garten oder auf dem Balkon sollten allerdings Cannabis Samen in höchster Qualität verwendet werden. Es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass Hanfsamen von zuverlässigen Samenbanken stammen. Da der Hanf eine sehr genügsame Pflanze ist, ist der Anbau für den Eigenbedarf nicht kompliziert und auch für Laien möglich. Aufgrund ihrer vermuteten speziellen Wirkweise wird die Hanfpflanze traditionell für verschiedene Vorhaben, darunter auch medizinische Zwecke, eingesetzt. Botanisch handelt es sich beim Hanf um eine Nutzpflanze. Hanfgewächse zeichnen sich durch ihr vielfältiges Einsatzspektrum aus. Hanf kommt in der Papierherstellung, in der Bekleidungsindustrie sowie bei der Herstellung von Dämmstoffen zum Einsatz. Die Hanfpflanze ist somit wirtschaftlich und ökologisch von Bedeutung.

Nutzpflanze mit vielseitigem Verwendungsspektrum

Im Rahmen des Betäubungsmittelgesetzes war der Hanfanbau lange Zeit nicht erlaubt. Auch bei der aktuellen Gesetzeslage gibt es einiges zu beachten. Entscheidend ist der THC-Gehalt der Hanfsamen, der 1 Prozent nicht überschreiten darf. Tetrahydrocannabinol ist eines von hunderten im Hanf enthaltenen Cannabinoiden und das einzige, das Rauschzustände verursachen kann. Im Unterschied dazu wird dem CBD, einem weiteren Hanf-Cannabidiol, ein beruhigender und entspannender Effekt nachgesagt. Als Medizinprodukt mit pflanzlichem Ursprung wird Cannabis seit Langem in der Medizin erfolgreich eingesetzt. Das Anwendungsspektrum ist ebenso breit gefächert, wie die Reaktionen auf den Konsum von Cannabis, da jeder Mensch anders auf Kräuter und Heilpflanzen reagiert. Es wird angenommen, dass CBD das Potenzial besitzt, bestimmte Symptome zu lindern und zum Wohlbefinden beizutragen. In vielen Kulturen gilt Cannabis als wichtige Nutzpflanze. Im alten Persien sowie in China nutzte die Bevölkerung den Hanf als wertvolles Getreide. Hanfblätter wurden zur Schmerzlinderung auf Wunden gelegt. In Deutschland war Cannabis bisher nur auf Rezept erhältlich und als Zusatzmaßnahme bei der Behandlung schwerer und chronischer Krankheiten zugelassen. Mit der Änderung des Betäubungsmittelgesetzes ergeben sich neue Perspektiven im Umgang mit Hanf. Es ist davon auszugehen, dass Cannabis-Verordnungen zunehmen werden. Das Interesse am Cannabis-Anbau für den Eigenbedarf steigt.

Diese Effekte werden Cannabis nachgesagt

Hanfpflanzen benötigen nicht viel Platz. Die meisten Sorten sind relativ witterungsunempfindlich, sodass ein Anbau auf Balkon, Terrasse sowie im eigenen Garten möglich ist. Der vielfältige Nutzen von Cannabis im gesundheitlichen Bereich ist Gegenstand ausführlicher Forschungen. So soll Hanf als Inhaltsstoff bei verschiedenen Symptomen wie Ängsten, Schlafstörungen, Stressempfindlichkeit einen wohltuenden Effekt entfalten. Ein hoher Stresslevel ist häufig bereits an der Körperhaltung erkennbar. Nicht immer gelingt es, Stressgefühle mit sportlichen Aktivitäten, Entspannungsmethoden oder gesunder Ernährung zu reduzieren. In Zukunft könnte Cannabis die Anti-Stress-Maßnahmen effizient unterstützen.

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