Psychologie

Stress und Depressionen – Ein kurzer Überblick

Stressregulation

Traurige junge Frau auf einem Sofa
Stress und Depressionen können äußerst belastend sein und die Lebensqualität massiv einschränken. © stock.adobe.com, Ivan (#557237656)

Es gibt verschiedene Situationen im Alltag, die zu einer mentalen und psychischen Belastung werden können. Daraus resultieren für die betroffenen Personen Probleme wie Stress oder sogar Krankheiten wie eine Depression. Worum handelt es sich bei diesen beiden Phänomenen? Und wie kann entgegengewirkt werden? Wir geben einen kurzen Überblick mit wissenswerten Fakten.

Stress

Stress ist etwas, das viele Menschen aus ihrem Alltag kennen. Gerade, wenn wir stark gefordert sind, ist das Risiko, Stress zu erleben, hoch. Zusätzlich gibt es verschiedene Konsequenzen, die daraus entstehen können, aber auch Möglichkeiten zum Entgegenwirken.

Was ist Stress?

Grundsätzlich ist Stress die massive Beanspruchung des Organismus. Sie kann durch innere und äußere Reize ausgelöst werden. Im Kern ist diese Aktivierung des Körpers mit einem Blick auf die Evolution wichtig für das Überleben, da wir so auf Bedrohungssituationen reagieren können.

Geraten wir unter Stress, wird der Sympathikus aktiviert, der ein Teil des Nervensystems ist. Daraufhin wird Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt. Der Blutdruck steigt, der Blutzuckerspiegel ebenfalls. Kortisol ist ein weiteres Hormon, dass in einer Stresssituation zum Tragen kommt. Es sorgt dafür, dass der Körper in einem alarmierten Zustand bleibt.

Bei alledem gibt es zwei Arten dieser Beanspruchung: Den Eustress und den Distress. Ersterer wird als positiv, aktivierend und motivierend wahrgenommen, zweiterer wiederum als äußerst belastend.

Welche Folgen hat Stress?

Im Kern ist Stress also eine Reaktion des Körpers, die durchaus positive Effekte mit sich bringt. Dauerhafter Stress allerdings kann für die Gesundheit der betroffenen Person massive Konsequenzen haben – abgesehen davon, dass das Gefühl alles andere als angenehm ist und die Lebensqualität einschränkt.

So ist erhöht starker Stress das Risiko, Krankheiten wie einem Burnout oder einer Depression (zu Letzterer gleich mehr) zu bekommen. Des Weiteren wird das Immunsystem angegriffen, was wiederum viele verschiedene Erkrankungen fördern kann. Schlussendlich begünstigt Stress das Entstehen von verschiedenen Herz-Kreislauf-Krankheiten. Hierzu gehören unter anderem Bluthochdruck, Schlaganfälle sowie Herzinfarkte.

Wodurch entsteht Stress in unserem Alltag?

Stress kann durch verschiedene Faktoren im Alltag entstehen. Dazu zählen eine hohe Belastung auf der Arbeit oder im Studium. Phasenweise sind dies viele Menschen gewohnt, als Dauerzustand wird daraus allerdings ein Problem. Weitere Auslöser sind:

  • zwischenmenschliche Schwierigkeiten im Alltag,
  • Mobbing,
  • finanzielle Probleme
  • sowie Einsamkeit.

Des Weiteren können körperliche Leiden Stress auslösen. Dieser entsteht durch Aspekte wie die Schmerzen, die damit einhergehen, sowie die Ängste und Sorgen vor der weiteren Entwicklung der Problematik. Äußere Umstände wie Lärm oder starke Hitze können für eine kurze Phase ebenfalls Stress hervorrufen.

Wie lässt sich gegensteuern?

Stress lässt sich auf verschiedene Weisen bewältigen oder bereits im Vorfeld vermeiden. Je besser die Basis ist, die die entsprechende Person für einen stabilen Alltag schafft, desto unwahrscheinlicher sind massive Stresssituationen.

Welche Möglichkeiten dabei konkret zur Verfügung stehen, zeigt sich sehr eindrücklich anhand einer Reihe von Ideen und Tipps zur Stressreduktion im Studium. Die Basis bieten ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung.

Läuferpaar beim Joggen in der freien Natur
Sport hilft dabei, den Stress des Alltags merklich zu reduzieren. © stock.adobe.com, NDABCREATIVITY (#128925260)

Des Weiteren ist es bedeutsam, den Alltag an der Universität sinnvoll zu strukturieren und einen Ausgleich zu schaffen, zum Beispiel durch Sport. Zudem müssen die Stresssymptome rechtzeitig erkannt werden.

Tritt massiver Stress auf, ist es in vielen Fällen sinnvoll oder sogar notwendig, eine Pause einzulegen oder die Aktivitäten zurückzuschrauben, um massive Konsequenzen zu vermeiden.

Diese und weitere Regeln sollten natürlich nicht nur im Studium Berücksichtigung finden. Vielmehr lassen sie sich auf verschiedene andere Phasen und Situationen wie das Arbeitsleben und den Familienalltag anwenden.

Depressionen

Wie bereits angeklungen können Stress und weitere Auslöser zu Krankheiten führen, wozu allen voran Depressionen gehören. Dabei handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die massive Auswirkungen auf den Alltag und die Lebensqualität des Betroffenen hat.

Was ist eine Depression? Anzeichen und Symptome

Eine Depression kann sich je nach Person in unterschiedlicher Weise und Ausprägung bemerkbar machen. Dabei gibt es allerdings eine Reihe von Symptomen, die sehr gängig sind und sich bei vielen Patienten zeigen.

Dazu gehört allen voran eine gedrückte Stimmung, die oftmals mit einer Verzweiflung und einem Gefühl der inneren Leere einhergeht. Des Weiteren fühlen sich die Betroffenen kraftlos und verlieren den Spaß an nahezu allen Aktivitäten.

Das gilt nicht nur für die Pflichten, sondern gleichermaßen für eigentlich geliebte und geschätzte Hobbys und Freizeitbeschäftigungen. Oftmals gehen diese Anzeichen mit weiteren Faktoren des Erscheinungsbildes einher.

Viele Depressionserkrankte leiden unter einer niedrigen Konzentrationsfähigkeit sowie Schlafstörungen. Gleichzeitig werden sie durch ein geringes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl belastet, was nicht selten mit Schuldgefühlen einhergeht.

Daneben gibt es Anzeichen, die konträr zueinander ablaufen können. Dazu gehören eine massive innere Unruhe, zugleich können depressive Menschen eine verringerte Reaktionsfähigkeit sowie langsamere Bewegungsabläufe aufweisen.

Im Extremfall können Depressionen sogar bis hin zu Suizidgedanken führen, die im Zusammenhang mit dieser Krankheit das wohl gefährlichste Symptom und deutlichste Warnzeichen darstellen.

Besondere Symptome bei älteren Menschen

Wer im Seniorenalter an einer Depression leidet, kann Erkrankung an vielen der bereits dargelegten Symptomen erkennen. Allerdings kommen in dieser Lebensphase weitere Aspekte hinzu, die als Anzeichen gewertet werden können. Hierzu gehören unter anderem:

  • Gedächtnisprobleme
  • und eine zunehmende, selbst gewählte soziale Isolierung.

Zudem kann sich eine Depression im hohen Alter durch Schmerzen, extreme Müdigkeit und einen Gewichtsverlust zeigen. Wichtig ist deshalb, dass solche Symptome abgeklärt werden, da sie sowohl psychische als auch körperliche Gründe haben können.

Verschiedene Verläufe einer Depression

Bei einem Blick auf Depressionen ist zwischen verschiedenen Verläufen zu unterscheiden. So können sie in Form einer kurzen Episode auftreten, die vollständig oder zumindest in Teilen abklingt.

Eine wiederkehrende Depression zeigt sich in mehreren solcher Episoden, die mit Pausen aufeinanderfolgen. Unter einer Dysthymie wiederum wird eine längere anhaltende depressive Verstimmung verstanden. Wenn eine depressive Episode länger als zwei Jahre andauert, gilt sie als chronische

Wodurch entstehen Depressionen? Begünstigende Faktoren und Auslöser

Depressionen können aus verschiedenen Gründen auftreten. Gemeinsam haben viele dieser Faktoren, dass die Betroffenen aufgrund bestimmter Ursachen eine niedrige Toleranz gegenüber verschiedenen Arten von Belastungsfaktoren haben.

Die Grundlage für das Entstehen einer Depression kann in genetischen Aspekten liegen. Personen, die in deren Familie es bereits ein solches Krankheitsbild gab, sind im Vergleich mit dem Durchschnitt der Gesellschaft deutlich anfälliger und gefährdeter.

Eine weitere Ursache kann eine Funktionsstörung des Stoffwechsels im Gehirn sein. So haben die betroffenen Menschen eine geringere Aktivität von Stoffen wie:

Darüber hinaus kann bei einigen Verläufen eine Veränderung des limbischen Systems im Gehirn eine Rolle spielen. Hinzu kommen äußere Gegebenheiten. Schwere Schicksalsschläge, Einsamkeit und soziale Isolierung sowie Arbeitslosigkeit können die Depression fördern. Auch Alkohol- und Drogenmissbrauch erhöhen das Risiko deutlich.

Wie werden Depressionen behandelt?

Zur Behandlung einer Depression kommen mehrere Methoden infrage. Dazu gehören verschiedene Arten der Psychotherapie, eine medikamentöse Behandlung kann in bestimmten Fällen gleichermaßen in Betracht gezogen werden. Zu Ersterer zählen drei Varianten:

  • die kognitive Verhaltenstherapie,
  • die tiefenpsychologische Therapie

sowie die systemische Therapie.

Junger Mann beim Erklären eines Problems
Depressionen können unter anderem mit einer Psychotherapie behandelt werden. © stock.adobe.com, Seventyfour (#255931752)

Erstere hat zum Ziel, negative Denkmuster Schritt für Schritt zu verändern. Bei Zweiterer werden Faktoren aus der Vergangenheit des Betroffenen aufgearbeitet, die in einem Zusammenhang mit der Krankheit stehen.

Eine systemische Therapie konzentriert sich auf die sozialen Beziehungen des Depressiven, die wie bereits angeklungen beim Entstehen der Krankheit ebenfalls eine Relevanz haben können.

Die wohl bekannteste Behandlungsmethode für die Erkrankung sind Antidepressiva. Diese Medikamente kommen dann infrage, wenn der Betroffene unter einer mittelschweren oder schweren Variante leidet – bei leichten Depressionen können sie nicht helfen.

Antidepressiva werden von einem Psychiater verschrieben. Das jeweilige Medikament wird dann über einen Zeitraum von mehreren Wochen, meistens sogar Monaten eingenommen. Mögliche Nebenwirkungen sind je nach Präparat:

  • Mundtrockenheit,
  • Kopfschmerzen,
  • Kreislauf-Probleme
  • oder Magen-Darm-Beschwerden.

Allerdings legen sich diese unerwünschten Auswirkungen eines Antidepressivums häufig nach einigen Wochen wieder.

Fazit

Stress kann, sofern er dauerhaft besteht, äußerst negative Auswirkungen auf die Betroffenen haben. Dazu zählt ein erhöhtes Risiko für verschiedene körperliche und psychischen Krankheiten. Lösen lässt sich die Problematik durch Achtsamkeit, einen ausreichenden Ausgleich sowie eine gesunde Ernährung und genügend Schlaf. Depressionen wiederum können durch genetische Faktoren und äußere Umstände begünstigt werden. Das Krankheitsbild zeigt sich unter anderem durch Symptome wie innere Unruhe, eine gedrückte Stimmung oder Schlafstörungen. Neben einer Psychotherapie kommt in einer solchen Situation eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva infrage.

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