Hier zu sehen ist das grausige Zeugnis eines der frühsten Kriege in Mitteleuropa – der Schlacht an der Tollense. Hunderte oder sogar tausende Menschen kämpften in diesem Flusstal in Mecklenburg-Vorpommern vor gut 3.250 Jahren erbittert gegeneinander. Dieses Foto zeigt eine Pfeilspitze, die tief in den Schädel eines der getöteten Kämpfer eingedrungen ist – ihre Spitze ragt innen aus dem Knochen heraus. Doch woher kamen die Kämpfer? Hinweise darauf liefern nun diese und weitere Pfeilspitzen vom Schlachtfeld.
Die Bronzezeit war nicht nur im Mittelmeerraum von Kämpfen und Kriegen geprägt – auch bei uns in Mitteleuropa gab es schon damals blutige Konflikte. Eines der bekanntesten Zeugnisse dafür ist das Schlachtfeld an der Tollense in Mecklenburg-Vorpommern. In diesem Flusstal haben Archäologen mehr als 12.000 Knochen von mindestens 150 Menschen entdeckt. Auch viele Waffen wurden gefunden, darunter hölzerne Keulen, Speerspitzen, ein Schwert, Bronzemesser sowie mehrere Dutzend Pfeilspitzen aus Feuerstein und Bronze.
Diese Funde legen nahe, dass vor rund 3.250 Jahren dort ein erbitterter Kampf zwischen mehreren hundert, vielleicht sogar tausenden von Kriegern stattgefunden haben muss. Davon zeugen auch die vielen schweren Wunden, die an den Gebeinen der Toten von Tollense zu erkennen sind.
Tod im Pfeilhagel
Eine dieser bronzezeitlichen Kriegsverletzungen ist hier zu sehen: Das Foto zeigt das Innere eines Schädelknochens, der von einer bronzenen Pfeilspitze durchbohrt wurde. Die Wucht dieses Kopfschusses trieb die Pfeilspitze tief in den Schädel des Opfers, wo sie steckenblieb. Bis heute verrät sie uns damit, wie dieser junge Mann starb. Von einem ähnlichen Pfeilschuss zeugt der Fund eines Toten, dem noch eine Feuerstein-Pfeilspitze im Schulterblatte steckte.