Herpesviren sind sehr ansteckend und eine Infektion nur schwer zu verhindern, weil sie nicht immer erkennbar ist. Dennoch gibt es einige Hilfsmittel gegen Herpes. Bei sichtbaren Bläschen ist vor allem Hygiene wichtig, um Schmierinfektionen zu vermeiden. Betroffene sollten die Stellen nicht aufkratzen, regelmäßig Hände waschen und keine anderen Menschen berühren. Küssen und Sex sollten vermieden werden.

Herpes-Medikamente 2.0
Gegen einzelne Herpesviren – vor allem Herpes-simplex- und Varizella-Zoster-Viren – gibt es auch Tabletten und Cremes. Diese Virostatika können zwar die Vermehrung der Viren hemmen und dadurch die Symptome lindern und die Dauer des Ausbruchs begrenzen. Sie können die Viren jedoch nicht vollständig aus dem Körper eliminieren. Für andere Herpesviren fehlen wirksame Medikamente bisher.
Forscher arbeiten daher an neuen Wirkstoffen. Diese sollen die Vermehrung aller Herpesviren effektiv verhindern, indem sie grundsätzliche und universelle Mechanismen der humanen Herpesviren angreifen. Einige Ansätze setzen dabei darauf, das Ablesen der Virus-DNA und damit die Reaktivierung der Viren zu verhindern. Ein anderer Ansatz ist, den Zusammenbau der Virusbestandteile zu funktionsfähigen Viruspartikel zu verhindern. Eine neuere Technik setzt wiederum darauf, mit molekularen Attrappen die Viren am Eintritt in Nachbarzellen zu hindern (doi: 10.1002/anie.202309838).
Gentherapie gegen Herpes?
Wieder andere Forschungsgruppen arbeiten daran, die Virus-DNA zu sabotieren, indem sie mit der Genschere CRISPR/Cas9 gezielt schädliche Mutationen ins Virenerbgut einschleusen. Dadurch können sich die Viren ebenfalls nicht mehr vermehren und nicht reaktiviert werden.