Starke Regenfälle haben seit Dienstag, dem 29.10.2024, in weiten Teilen des östlichen und südlichen Spaniens heftige Sturzfluten und großflächige Überschwemmungen verursacht. In der ostspanischen Region Valencia sind dabei nach offiziellen Angaben mindestens 62 Menschen ums Leben gekommen. Auch in benachbarten Regionen werden weiterhin Menschen vermisst.
Der spanische Wetterdienst AEMET sprach von einem „historischen Unwetter“, bei dem in einigen Gebieten allein am Dienstag bis zu 490 Liter Regen pro Quadratmeter in vier Stunden gefallen sein sollen. Das dafür verantwortliche Wetterphänomen ist in Spanien als „Gota Fria“ bekannt, was auf Deutsch soviel wie „Kalter Tropfen“ heißt und in der Mittelmeerregion des Landes in den Monaten September und Oktober regelmäßig auftritt. Es basiert auf starken Temperaturdifferenzen zwischen Meer und Luft und entsteht, wenn sich die ersten atlantischen Tiefausläufer in diesem Fall das Tief „Vlad“ – mit feuchtkalter Luft über das warme Mittelmeer schieben.
Die resultierenden Wassermassen sorgten für Schlammlawinen und reißende Sturzbäche, die sogar in der Metropole Valencia Autos einfach mit sich rissen. Zahlreiche Straßen in- und außerhalb von Ortschaften mussten gesperrt werden. Auch beim Bahnverkehr kam es zu massiven Beeinträchtigungen. Nahe Málaga entgleiste ein Hochgeschwindigkeitszug mit fast 300 Menschen an Bord, Personenschäden wurden aber nicht gemeldet.
Einige Menschen seien noch immer an unzugänglichen Orten eingeschlossen, teilte die Regionalregierung Valencias mit. Die Rettungsdienste forderten die Menschen auf, wenn möglich zu Hause zu bleiben. In einigen Fällen mussten Menschen aber auch mit Hubschraubern aus Notlagen befreit werden. Neben en regionalen Polizei- ud ettungskräfeten sind auch 1.000 Armeeanghörige an den Räum- und Bergungsrabeten beteiligt
Gemessen an der Zahl der Opfer handelt es sich um die schwerste Flutkatastrophe in Spanien seit 1996, als bei Überschwemmungen nahe der Pyrenäen-Ortschaft Biescas 87 Menschen starben und 180 weitere Personen verletzt wurden.
Das Regengebiet soll im Laufe des Tages in Richtung Nordosten weiterziehen. Für große Teile des Landes gilt aber weiter eine Unwetterwarnung. Erst am Donnerstag werde sich die Lage in ganz Spanien wieder entspannen, teilte AEMET mit.
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