Reichhaltiger als gedacht: Die pflanzenfressenden Riesen-Dinosaurier speisten nahrhafter als bisher angenommen. Denn entgegen früheren Annahmen verringerte der damals hohe CO2-Gehalt der Atmosphäre den Energie- und Nährstoffgehalt der Pflanzen kaum, wie nun ein Experiment belegt. Brachiosaurus, Diplodocus und Co benötigten daher wohl doch keine ganz so gigantischen Futtermengen, um ihren riesenhaften Körper zu versorgen, wie die Forscher im Fachmagazin „Paleontology“ berichten.
Das Zeitalter der Dinosaurier brachte riesenhafte Echsen hervor. Vor allem die gigantischen Pflanzenfresser aus der Gruppe der Sauropoden erreichten Größen von mehr als 20 Metern und ein Gewicht von bis zu 50 Tonnen. Entsprechend viel ihrer Pflanzennahrung benötigen Brachiosaurus, Brontosaurus, Diplodocus und Co.
Urzeit-Pflanzen in der Klimakammer
Seltsam nur: Ausgerechnet während der Blütezeit der großen Pflanzenfresser-Dinos enthielt die Erdatmosphäre relativ viel Kohlendioxid – bis zu 50 Mal mehr als heute. „Es gibt die Annahme, dass Pflanzen unter höheren CO2-Werten schneller und größer wachsen, ihr Nährstoffgehalt aber dadurch sinkt“, erklärt Erstautorin Fiona Gill von der University of Leeds. Das aber würde bedeuten, dass die Riesen-Dinosaurier mehr fressen mussten, um die gleiche Energie aufzunehmen wie heutige Elefanten oder andere große Pflanzenfresser.
Ob das stimmt, haben Gill und ihre Kollegen jetzt überprüft. Für ihr Experiment ließen sie sechs Nachfahren damaliger Dino-Futterpflanzen unter CO2-Konzentrationen von 400 bis 2.000 parts per million (ppm) wachsen. Unter den Pflanzen waren Unterholzarten wie Schachtelhalm und ein Polypodium-Farn, sowie der Scharfe Hahnenfuß als früher Vertreter der bedecktsamigen Blütenpflanzen. Außerdem wurden Jungpflanzen der Baumarten Ginkgo, Mammutbaum (Metasequoia) und Araukarie angepflanzt.