Krebs im alten Ägypten: Eine 3.000 Jahre alte ägyptische Mumie ist der älteste bekannte Brustkrebsfall der Geschichte. Wie Computertomografien enthüllten, starb die bei Assuan bestattete Tote an den Folgen dieses Tumorleidens. Ganz in der Nähe entdecken die Archäologen zudem eine 2.800 Jahre alte Männermumie mit dem bislang ältesten Fall von multiplem Myelom, einem Knochenmarkskrebs.
Krebs gehört heute zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Unsere Vorfahren dagegen, so vermutete man lange Zeit, litten offenbar gar nicht oder zumindest weitaus seltener an Tumorerkrankungen – auch weil sie meist schon in jungen Jahren starben. Doch diese Annahme stimmt offenbar so nicht. Denn in den letzten Jahren haben Archäologen Indizien für bösartige Knochentumore sowohl bei einem vor 3.200 Jahren gestorbenen Ägypter als auch bei einem Neandertaler und sogar einem 1,7 Millionen Jahre alten Vormenschen entdeckt.
Brustkrebs im alten Ägypten
Jetzt haben Miguel Cecilio Botella López und sein Team von der Universität Granada den ältesten bekannten Brustkrebs-Fall der Geschichte entdeckt. Nachgewiesen haben sie ihn bei einer Mumie, die um 2000 vor Christus in der Nekropole von Qubbet el-Hawa im ägyptischen Assuan einbalsamiert und bestattet worden war. Zur Zeit des alten Reichs lag hier ein wichtiger Außenposten Ägyptens im Land der Nubier.
Aus Grabbeigaben und der aufwendigen Mumifizierungstechnik geht hervor, dass diese Frau einst zur reichen und möglicherweise sogar herrschenden Klasse dieser ägyptischen Provinz gehört haben muss, wie die Forscher berichten. Mithilfe der Computertomografie gelang es ihnen, das Innere der Mumie sichtbar zu machen und dabei verräterische Anzeichen eines weit fortgeschrittenen Brustkrebses sichtbar zu machen.