Riesenbrocken mit Begleitern: Der erdnahe Asteroid 3122 Florence besitzt offenbar gleich zwei Monde – eine echte Rarität. Sie machen den Riesenbrocken zum erst dritten bekannten Dreifachsystem im erdnahen Raum, wie die NASA berichtet. Die Radarbeobachtungen während seines nahen Vorbeiflugs vor wenigen Tagen enthüllten zudem, dass Florence einen großen Krater aufweist und einen Grat längs seines Äquators.
Am 1. September bot der Riesen-Asteroid 3122 Florence den Astronomen eine einmalige Chance: Weil er so nah an der Erde vorbeiflog wie selten zuvor, konnten Forscher ihn und sein Verhalten erstmals im Detail untersuchen. Gleich mehrere Radaranlagen und Radioteleskope nahmen den viereinhalb Kilometer großen Brocken dafür in den letzten Tagen intensiv ins Visier.
Mit zwei Trabanten durch den erdnahen Raum
Jetzt liegen die ersten Aufnahmen und Ergebnisse vor – und enthüllen Überraschendes: Der Asteroid besitzt gleich zwei ihn umkreisende Monde, wie Aufnahme des Goldstone Radars der NASA belegen. „Damit ist Florence erst der dritte Dreifach-Asteroid unter den mehr als 16.400 bekannten erdnahen Objekten“, so die NASA-Forscher.
Die genaue Größe der beiden Monde ist noch nicht klar, sie sind aber wahrscheinlich zwischen 100 und 300 Metern groß, wie die Forscher berichten. Der äußere der beiden Trabanten benötigt 22 bis 27 Stunden für einen Umlauf, der innere Mond umkreist den Asteroiden etwa alle acht Stunden einmal. Er ist damit unter den 60 bisher bekannten erdnahen Asteroiden mit Monden der Trabant mit der kürzesten Umlaufzeit.
Ein großer Krater und ein Grat am Äquator
Die Radaraufnahmen haben auch Details zum Asteroiden Florence selbst enthüllt. Demnach ist der Riesenbocken relativ rund, besitzt aber einen auffallenden Grat längst seines Äquators. Seine Oberfläche trägt zudem mindestens einen großen Krater, zwei sehr ausgedehnte Ebenen und diverse kleinere Dellen und Erhebungen. Gleichzeitig bestätigen die Aufnahmen, dass 3122 Florence tatsächlich 4,5 Kilometer groß ist und sich alle 2,4 Stunden einmal um sich selbst dreht.
Noch bis zum 8. September werden das Goldstone Radar der NASA und das Arecibo-Radioteleskop in Puerto Rico den Asteroiden weiter beobachten. Diese Daten sollen die Größen und Umlaufzeiten der beiden Monde genauer eingrenzen und den Astronomen dabei helfen, die Dichte und Masse des Asteroiden genauer zu bestimmen.
(NASA/JPL Center for Near-Earth Object Studies, 05.09.2017 – NPO)