Übergewicht gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Diabetes – doch auch Schlanke können anfällig für die Zuckerkrankheit sein. Eine Studie zeigt: Immerhin jeder fünfte Normalgewichtige leidet an einem ungesunden Stoffwechsel und damit an einem erhöhten Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders gefährdet sind demnach Menschen, die kaum Fett an den Beinen speichern.
Übergewicht ist ungesund – das ist gemeinhin bekannt. Die überflüssigen Pfunde können unter anderem Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern. Außerdem gelten sie als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Diabetes Typ 2. Doch obwohl unsere moderne Lebensweise mit fettreicher Ernährung, viel Stress und wenig Bewegung als Hauptgrund für die stetige Zunahme dieser Volkskrankheiten gilt, sind auch normalgewichtige Menschen nicht vor einer solchen Diagnose gefeit.
Schlank – aber krank
Ganz im Gegenteil: Norbert Stefan vom Universitätsklinikum Tübingen und seine Kollegen haben nun herausgefunden, dass erstaunlich viele Schlanke ein erhöhtes Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Immerhin jeder Fünfte von ihnen leidet an einem ungesunden Stoffwechsel und hat zum Beispiel hohen Blutdruck, auffällige Blutfettwerte oder einen hohen Blutzuckerspiegel, wie sich bei einer Meta-Analyse medizinischer Studien zeigte.
Das Risiko dieser Menschen, an Herzinfarkt, Schlaganfall und Co zu erkranken und daran zu sterben, sei im Vergleich zu normalgewichtigen Gesunden um mehr als das Dreifache erhöht, berichten die Wissenschaftler. Und: Sogar dicke Menschen mit einem gesunden Stoffwechsel haben demnach ein geringeres Risiko, krank zu werden als die betroffenen Schlanken.