Das Unmögliche wird nachweisbar: Noch nie wurde bisher beobachtet, dass zwei Lichtteilchen kollidieren und dann auseinanderschießen können wie zwei Billardkugeln. Doch jetzt haben Physiker herausgefunden, dass diese extrem seltenen und exotischen Ereignisse im Teilchenbeschleuniger am CERN ablaufen – und damit entgegen bisherigen Annahmen schon bald nachgewiesen werden könnten.
Der gängigen Theorie nach sind die Photonen des Lichts Einzelgänger: Sie besitzen keine Masse und beeinflussen sich auch nicht gegenseitig. Zwei Laserstrahlen können sich deshalb kreuzen, ohne merklich gestreut zu werden. Inzwischen weiß man jedoch, dass es bestimmte Bedingungen gibt, unter denen Photonen über Quantenprozesse doch miteinander interagieren.
Was aber geschieht, wenn zwei Photonen kollidieren? Rein theoretisch kann es sogenannte elastische Kollisionen geben, bei denen die Lichtteilchen wieder auseinanderspringen wie zwei Billardkugeln nach dem Zusammenstoß. Doch beobachtet werden konnte dieser Prozess bisher noch nie. Es galt sogar als nahezu unmöglich, solche Kollisionen zu verursachen, weil selbst die stärksten Lichtquellen nicht einmal ansatzweise energiereich genug sind.
Photonenkollisionen im LHC
Jetzt jedoch belegt eine Analyse von Mariola Klusek-Gawenda und ihren Kollegen von der polnischen Akademie der Wissenschaften, dass solche Photonenkollisionen im größten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem Large Hadron Collider (LHC) am CERN bei Genf, vorkommen könnten – und dass man sie dort sogar schon bald nachweisen könnte.