Raumfahrt

Immer mehr Sonne für Philae

Kometen-Landesonde könnte bald wieder mit der wissenschaftlichen Arbeit beginnen

Der Kometenlander Philae wird vom Kontrollzentrum des DLR in Köln aus gesteuert. © DLR

Der Landesonde Philae geht es immer besser: Sie erhält mehr Licht und hat inzwischen bereits zum dritten Mal Daten vom Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko übermittelt. Der Kontakt hielt diesmal sogar rund 20 Minuten an. Die ESA hat die Flugbahn der Rosetta-Raumsonde bereits so geändert, dass diese besser als Relais dienen kann. Philae könnte damit bald wieder mit wissenschaftlichen Arbeiten beginnen.

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Als sich die kleine Landesonde Philae am 13. und 14. Juni 2015 nach rund sieben Monaten Funkstille endlich wieder meldete, war die Freude bei der ESA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) groß. Denn übermittelten Daten zeigten, dass Philae die kalte, sonnenarme Zeit auf der Kometenoberfläche gut überstanden hat. Noch allerdings dauerten die Kontakte nur Sekunden – entsprechend begrenzt war die Möglichkeit zur Kommunikation.

Diesmal schon 19 Minuten Kontakt

Das hat sich nun geändert: Am 19. Juni 2015 hat sich der Lander Philae zum dritten Mal gemeldet – und diesmal gleich 19 Minuten lang. Von 15.20 Uhr bis 15.39 Uhr übermittelte Philae über seine Muttersonde Rosetta 185 Datenpakete zur Erde. Aus ihnen lassen sich bereits mehr Informationen darüber entnehmen, wie es der Landesonde auf dem Kometen geht.

„Mittlerweile hat der Lander eine Betriebstemperatur von null Grad Celsius – das bedeutet, dass die Batterie jetzt sogar ausreichend aufgeheizt ist, um Energie speichern zu können“, berichtet Michael Maibaum, Systemingenieur im DLR-Kontrollzentrum in Köln und stellvertretender Operationsmanager. „Damit könnte man dann auch während der Kometennacht mit Philae arbeiten – unabhängig von der Beleuchtung durch die Sonne.“

Beleuchtung des Landers nimmt zu

Innerhalb der 19 Minuten Übertragung sendete Philae aus seinem Speicher auch Daten von Anfang Mai. „Philae war zu diesem Zeitpunkt bereits aufgewacht, konnte uns aber noch nicht erreichen“, erläutert DLR-Philae-Projektleiter Stephan Ulamec. Aus den Daten der letzten Woche lässt sich ablesen, wie die Beleuchtung der Landesonde immer weiter zunahm. „Mehr und mehr Solarpanele wurden angestrahlt, zum Schluss des Kontakts konnte Philae über vier Panele Energie aufnehmen“ , berichtet Maibaum.

Die Verbindung wurde zwar einige Mal unterbrochen, war aber ansonsten stabil und bestand erstmals über einen längeren Zeitraum. „Der Kontakt hat uns bestätigt: Philae geht es recht gut.“ Die ESA hat die Flugbahn der um den Kometen kreisenden Raumsonde Rosetta bereits geändert, damit diese besser als Funkrelais dienen kann, das die Daten von Philae zur Erde weiterleitet. Dadurch werden häufigere und längere Kontakte mit Philae möglich.

„Wir benötigen allerdings längere und stabile Kontaktzeiten, um mit Philae wie geplant wieder wissenschaftlich arbeiten zu können“, sagt Maibaum. Sind diese Rahmenbedingungen erfüllt, könnten die zehn Instrumente an Bord von Philae wieder eingesetzt werden.

(DLR, 22.06.2015 – NPO)

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