Droht ein Ausbruch? Seit sieben Jahren hebt sich der Untergrund über dem Vulkankomplex Laguna del Maule in Chile so stark wie nirgendwo sonst auf der Erde. Geologen sehen darin ein klares Zeichen für einströmendes Magma. Mit Hilfe von Seismometern und anderen Instrumenten halten sie den Mega-Vulkan nun unter strenger Beobachtung. Denn wenn er ausbricht, wäre die Eruption extrem explosiv, wie sie im Fachmagazin „GSA Today“ berichten.
Die Laguna de Maule in den chilenischen Anden sieht auf den ersten Blick harmlos aus: Ein Bergsee umgeben von Gipfeln. Doch unter dem See verbirgt sich ein enorm aktives Vulkanfeld: In den letzten 25.000 Jahren ist dieser Vulkan schon 26 Mal ausgebrochen. „Einige dieser Eruptionen waren mehr als 100 Mal stärker als der des Mount St. Helens“, erklärt Brad Singer von der University of Wisconsin-Madison. Er leitet eine internationale Forschergruppe, die diesen Vulkan von nun an genau überwachen soll.
Hebung um 25 Zentimeter pro Jahr
Satellitendaten zeigen, dass sich der Untergrund um die Laguna del Maule in den letzten sieben Jahren um 25 Zentimeter pro Jahr gehoben hat. Eine so hohe Hebungsrate wurde bisher noch nie bei einem nicht ausbrechenden Vulkan registriert, wie die Forscher erklären. Dies deutet darauf hin, dass sich das Magmareservoir des Vulkans rapide füllt. Wie groß es genau ist, muss erst noch geklärt werden, die Vulkanologen schätzen es aber auf mindestens fünf mal zehn Kilometer.
„Wenn wir die stetige Hebung der Laguna del Maule betrachten und dazu die Veränderungen in Schwerkraft, Leitfähigkeit und die Schwärme von Erdbeben, befürchten wir, dass sich hier die Bedingungen für eine Eruption zusammenbrauen“, so Singer. Wenn das der Fall wäre, könnten die Folgen erheblich sein. Denn wie die Forscher erklären, ist das geschmolzene Gestein im Magmareservoir Rhyolith – ein sehr zähflüssiges und explosives Magma.