Warum sind unsere Erinnerungen an die frühe Kindheit so verschwommen oder sogar wie ausgelöscht? Was vor dem Alter von etwa drei Jahren geschah, daran können sie die wenigsten Erwachsenen noch erinnern. US-Forscher haben jetzt herausgefunden, dass die sogenannte kindliche Amnesie daran schuld ist: Mit etwa sieben Jahren verlieren wir die meisten Erinnerungen an unsere frühe Kindheit. Warum, können die Psychologen bisher nur vermuten.
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„Weißt du noch, wie der Weihnachtsbaum umgefallen ist und du ein Dreirad geschenkt bekommen hast?“ Fragt man Kinder im Alter von vier Jahren nach solchen Ereignissen, sind diese ihnen noch sehr präsent. Doch waren die frühkindlichen Erfahrungen auch noch so spektakulär, als Erwachsener können wir uns in der Regel nicht mehr an sie erinnern. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von der „kindlichen Amnesie“. Aber wann setzt dieses großes Vergessen ein?
Patricia Bauer von der Emory University in Atlanta und ihre Kollegen haben darauf nun eine Antwort gefunden. Für ihre Studie befragten sie 83 Kinder im Alter von drei bis neun Jahren. Alle kleinen Probanden wurden zum ersten Mal als Dreijährige im Beisein ihrer Eltern nach großen Ereignissen in ihrer nahen Vergangenheit befragt. Die Eltern halfen dabei, den Kindern Details ihrer Erlebnisse zu entlocken. Bei Erreichen der nächsten Altersstufe befragten die Forscher dann jeweils ein Teil der Kinder erneut nach diesem Ereignis.