Noch immer werden tausende von Elefanten wegen ihrer Stoßzähne illegal abgeschossen. Um gegen den Handel mit illegalem Elfenbein einzuschreiten, müssen Behörden aber erst herausfinden, wie alt ein Stück ist. Eine ungewöhnliche Methode erleichtert dies nun: Sie nutzt den Fallout vergangener Nukleartests, um das Alter von Elfenbein oder Fellproben zu ermitteln. Der große Vorteil: Diese Datierung ist nicht nur fast bis auf das Jahr genau, sie ist für den Zoll und andere Behörden auch bezahlbar, berichtet ein internationales Forscherteam im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“.
Rund 30.000 der grauen Dickhäuter werden in Afrika jedes Jahr illegal geschossen und ihrer Stoßzähne beraubt. Im Jahr 2011 erreichte der Handel mit illegalem Elfenbein einen neuen Rekordwert: 39.000 Kilogramm der heißen Ware wurde beschlagnahmt – das entspricht den Stoßzähnen von fast 6.000 Elefanten. Und die Nachfrage nach dem mattweißen Naturmaterial steigt ungebrochen. China ist mit einem Anteil von 70 Prozent der größte Importeur, dort wird das Elfenbein vor allem zu Kunstwerken und geschnitzten Siegeln verarbeitet. In den USA, dem zweitgrößten Markt, werden daraus Messer- und Pistolengriffe.
Um die Elefanten zu schützen und dem brutalen Schlachten ein Ende zu machen, wurde der Handel mit Stoßzähnen Asiatischer Elefanten bereits 1975 verboten, der mit Elfenbein afrikanischer Herkunft 1989. Doch das hält die Wilderei nicht auf: 30.000 Afrikanische Elefanten jährlich fallen Elfenbeinjägern zum Opfer, schätzten Vertreter der Artenschutzkonvention CITES.
Dringend gebraucht: Schnelle Altersbestimmung
Zoll und Behörden sind häufig machtlos gegen die Schwemme illegalen Elfenbeins. Größtes Problem dabei: In den USA und einigen anderen Ländern dürfen Objekte aus afrikanischem Elfenbein, die vor 1989 hergestellt wurden, noch eingeführt und gehandelt werden. Eine genaue Altersbestimmung solcher Stücke war aber kaum möglich – bis jetzt.