Mikrobiologie

Forscher geben Schmallenberg-Virus ein Gesicht

Wichtiger Schritt zum Verständnis des Erregers gelungen

Das Schmallenberg-Virus (Mitte) mit einem Durchmesser von 100 Nanometern in einer 150.000-fachen Vergrößerung. © Dr. H. Granzow / Friedrich-Loeffler-Institut

Forschern des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems ist es gelungen, das sogenannte „Schmallenberg-Virus“ erstmals sichtbar zu machen. Der Erreger wird von Insekten übertragen und ist für schwere Missbildungen bei neugeborenen Lämmern und Kälbern verantwortlich.

In den letzten Monaten sind aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Italien und Luxemburg zahlreiche Fälle von Infektionen mit dem „Schmallenberg-Virus“ bekannt geworden.

Die Arbeitsgruppe für Elektronenmikroskopie um Dr. Harald Granzow am Institut für Infektionsmedizin des FLI stellte nun den Erreger durch hochauflösende elektronenmikroskopische Analysen aus infizierten Zellen dar.

Durchmesser 100 Nanometer

Die Form des Virus ähnele der anderer Bunyaviren, die bei Tieren etwa das sogenannte Rifttalfieber auslösen können. Es sei als von einer Membran umhülltes Partikel mit einem Durchmesser von etwa 100 Nanometern – ein Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter – zu erkennen, berichten die Wissenschaftler. Die Membran umschließe die drei Segmente der Erbinformation.

Schematische Darstellung und elektronenmikroskopische Aufnahme des Schmallenberg-Virus. Zu sehen ist ein von einer Membran umhülltes Viruspartikel, das die drei Segmente der Erbinformation enthält. © Foto: Elektronenmikroskopie Dr. H. Granzow, Grafikdesign M. Jörn / FLI

Wichtiger Schritt zum Verständnis des Schmallenberg-Virus gelungen

„Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt zum Verständnis des Schmallenberg-Virus getan“, so der Präsident des FLI, Professor Thomas C. Mettenleiter. Das Schmallenberg-Virus wurde im November 2011 von einem Forscherteam um den Leiter des Instituts für Virusdiagnostik des FLI, Dr. Martin Beer, weltweit erstmals beschrieben.

(Friedrich-Loeffler-Institut, 09.03.2012 – DLO)

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