Zur Halbzeit der 10. Vertragsstaatenkonferenz über die biologische Vielfalt (COP 10 CBD) in Nagoya hat der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände, eine erste kritische Bilanz gezogen.
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Danach gibt es weder bei den Zielen für die globale Biodiversitätspolitik bis 2020 noch beim Abkommen gegen Biopiraterie oder bei den Finanzierungsfragen echte Forstschritte.
Der Schatten von Kopenhagen
„Wer die Verhandlungen über das zentrale Finanzierungsinstrument der CBD, die Globale Umweltschutz Fazilität (GEF) und die Strategie zur Mobilisierung neuer Finanzquellen mitverfolgt hat, sieht bereits den Schatten von Kopenhagen, der gescheiterten Klimakonferenz, heraufziehen“, sagte DNR-Generalsekretär Helmut Roescheisen.
So gab es bei den Anforderungen zur Ermittlung der notwendigen Finanzmittel für die Umsetzung der CBD in den Entwicklungsländern zwischen der philippinischen Expertin – gleichzeitig Sprecherin für die G 77 plus China -, afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Staaten und den Vertretern der EU, Kanada und der Schweiz Auseinandersetzungen um fast alle Einzelvorschriften. Die GEF-Mittel belaufen sich auf lediglich 1,2 Milliarden US-Dollar für einen Mehrjahreszeitraum.
Heftige Auseinandersetzungen
Auch bei den Verhandlungen über das Protokoll für den Zugang und den gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen gibt es keine Fortschritte. Hier blockieren dem DNR zufolge ausgerechnet die Interessen der deutschen Pharmaindustrie, die durch Gesandte des Bundesgesundheitsministeriums vertreten werden, den dringend notwendigen Abschluss des so genannten ABS-Protokolls (access and benefit sharing).
Und auch beim dritten großen Thema, dem Strategischen Plan für die Entwicklung der CBD für die nächsten zehn Jahre, gibt es nach Angaben des DNR um alle vorgesehenen 20 Ziele teilweise heftige Auseinandersetzungen.
Mehr über die 10. UN-Konferenz „Biologische Vielfalt“in Nagoya
(Deutscher Naturschutzring (DNR), 25.10.2010 – DLO)