Bis 2050 könnten Erneuerbare Energien 80 Prozent des weltweiten Energiebedarfs decken. Zusammen mit Energiesparmaßnahmen ließen sich die globalen CO2-Emissionen so um mehr als 80 Prozent reduzieren. Dies belegt die Neuauflage einer Studie, die Greenpeace und der Europäische Dachverband der Industrie für Erneuerbare Energien (EREC) nun vorgelegt haben.
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Die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erstellte Studie „Energie [R]evolution: Ein nachhaltiger Weltenergieausblick“ liefert einen „Masterplan“ für den steigenden Energiebedarf der Welt, ohne den Klimaschutz zu gefährden. Sie berücksichtigt dabei das weltweite Wirtschaftswachstum auch in den Boomregionen China und Indien. Das Ergebnis: Bis zu 95 Prozent der Stromversorgung könnten im Jahr 2050 aus regenerativen Energien stammen. Die Brennstoffkosten für Öl, Kohle und Gas würden bis 2030 um fast fünf Billionen Euro sinken, aus denen die Mehrkosten für den Umbau der Stromversorgung finanziert werden könnten.
„Eine vollständige Stromversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien ist keine Frage der Technik, sondern des politischen Willens“, erklärt Christine Lins, Geschäftsführerin von EREC. „Auch in der Finanzkrise 2009 konnte der Windenergiemarkt um 41,5 Prozent zulegen. Die Erneuerbare Energien-Branche ist bereit und in der Lage diesen ehrgeizigen Energie Revolutions-Plan umzusetzen und Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze zu schaffen. Wir brauchen nur ein klares politisches Signal und ernst gemeinte Klimaschutzziele.“
Weltweit zwölf Millionen Arbeitsplätze bis 2030 möglich
Die Erneuerbaren Energien würden bis 2050 ihren jährlichen Umsatz von derzeit 80 Milliarden auf über 480 Milliarden Euro steigern. Nutzten Regierungen und Unternehmen das enorme Wachstumspotential, könnte die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Bereich bis 2030 von heute rund zwei auf mehr als 8,5 Millionen ausgebaut werden, so die Studie. Eine Million davon in Deutschland. Im gesamten Energiesektor entstünden bis zu 12 Millionen Jobs.
„Unser Energiekonzept führt zu mehr Versorgungssicherheit. Es macht unabhängig von stark schwankenden Weltmarktpreisen für Öl, Gas und Kohle sowie deren umweltzerstörende Förderungen. Die BP-Katastrophe im Golf von Mexiko ist eine Folge falscher Energiepolitik“, sagt Sven Teske, Energieexperte bei Greenpeace International. „In Menschen und Arbeitsplätze zu investieren statt in Brennstoffe, zahlt sich mehrfach aus: es schützt das Klima, spart Anpassungskosten und nutzt der Wirtschaft.“
(Greenpeace, 09.06.2010 – NPO)