So genanntes „braunes“ Fettgewebe ist in der Lage, überschüssige Pfunde, die als „weißes“ Fett gespeichert sind, als Energielieferant zu verbrennen. Bekannt war längst, dass die Masse des braunen Fetts mit zunehmendem Alter abnimmt und damit auch zur Gewichtszunahme älterer Menschen beiträgt. Jetzt haben Wissenschaftler gezeigt, dass dieser Prozess bei Frauen und Männern unterschiedlich verläuft.
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Wie die Forscher des Universitätsklinikum Tübingen in der „Fachzeitschrift Diabetes“ schreiben, verlieren Männer mit den Jahren mehr braunes Fett als Frauen.
Altersbedingter Abbau des braunen Fettes untersucht
Endokrinologen und Radiologen des Tübinger Uniklinikums haben in einer neuen Studie den altersbedingten Abbau des braunen Fettes bei beiden Geschlechtern im Detail untersucht. Sie fanden dabei heraus, dass das Altern diesen Prozess bei Männern und Frauen unterschiedlich beeinflusst.
Bei Männern verringerte sich die braune Fettmasse mit zunehmendem Alter viel schneller als bei Frauen. Die Tübinger Experten konnten weiterhin erstmals zeigen, dass mit zunehmendem Alter die braune Fettmasse bei Männern weniger stark mit dem Body Mass Index (BMI) korreliert als bei Frauen.
Der Kampf gegen das Übergewicht
„Diese neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Strategien zur Aufrechterhaltung der Masse des braunen Fetts bei Männer viel früher als bei Frauen angewendet werden müssen, um der Entstehung des Übergewichts entgegenzuwirken“, erklärt Dr. Norbert Stefan von der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen.
Doch wie kann man überhaupt feststellen, ob und wie viel braunes Fett jemand besitzt? „Das ist“, so Stefan, „derzeit leider nur über eine aufwändige PET-CT Untersuchung möglich. Wir arbeiten aber schon fieberhaft an einfacheren Nachweismethoden.“
(idw – Universitätsklinikum Tübingen, 14.04.2010 – DLO)