Klima

Uramerikaner hatten keinen Kältestress

Klimawandel durch Kaltzeit vor 11.000 Jahren weniger drastisch als gedacht

Als es vor etwa 11.000 Jahren wieder zu einer Kaltzeit kam, war der Klimawandel in Nordamerika offenbar weniger dramatisch als bisher gedacht. Dies legt zumindest eine neue Studie nahe, über die jetzt das Springer „Journal of World Prehistory“ berichtet. Danach hatten die damals dort lebenden Uramerikaner kaum Probleme sich auf die neuen, kühleren Bedingungen einzustellen.

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Bisher gingen Forscher davon aus, dass die Anpassung an die sinkenden Temperaturen in der so genannten Jüngeren Dryas-Zeit für die Paläoindianer Nordamerikas eine erhebliche Herausforderung darstellte. David Meltzer von der Southern Methodist University in Dallas und Vance Holliday von der University of Arizona in Tucson haben nun aber Indizien dafür gefunden, dass diese These nicht stimmt.

Klimawandel keine Belastung für die Menschen?

Die beiden Wissenschaftler gehen davon aus, dass die klimatischen Bedingungen in den Great Plains und den Rocky Mountains in der Tat weniger extrem waren als bisher vermutet und die paläoindianische Bevölkerung, die sich im späten Eiszeitalter über Nordamerika ausbreitete, nicht wesentlich belastet haben.

Meltzer und Holliday bezweifeln, dass die Abkühlung in Nordamerika überall ähnlich abrupt und tiefgreifend war wie in Europa oder Asien und dass sich die sinkenden Temperaturen überhaupt derart deutlich auf die Nordamerikaner des Pleistozäns ausgewirkt haben.

Anpassung war nichts Neues

Ihre umfassende Studie zum Klima und möglichen Umweltbedingungen im Nordamerika dieses Zeitalters geht davon aus, dass die Abkühlung damals zudem keineswegs so plötzlich, umfassend und schwerwiegend war wie bisher angenommen – die Vorstellung, dass die Paläoindianer von diesen Bedingungen überrascht wurden, erscheint den beiden Wissenschaftlern deshalb ebenfalls fraglich.

Die Wissenschaftler kommen in ihrer Studie zu dem Schluss: „Unter Berücksichtigung aller Umstände erscheint es nicht wahrscheinlich, dass die paläoindianische Bevölkerung in großen Teilen Nordamerikas südlich der zurückweichenden Eisplatten ständig unter dem Klimawandel der Jüngeren Dryas-Zeit gelitten hat. Die Anpassung an veränderte Klima- und Umweltbedingungen war nichts Neues für sie – es war ihr Alltag.“

(Springer / Journal of World Prehistory, 14.04.2010 – DLO)

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