Der Anteil der Kohlendioxid-Emissionen, der von CO2-Senken an Land oder im Meer aufgenommen wurde, ist in den letzten 50 Jahren immer weiter zurückgegangen. Das zeigt eine jetzt in „Nature Geoscience“ veröffentlichte Metastudie. Modelle deuten daraufhin, dass Klimawandel und Klimavariabilität für die sinkende Aufnahme verantwortlich sind – und dass positive Rückkopplungen zwischen Klima und Kohlenstoffkreislauf wirken.
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So genannte Kohlenstoffsenken wie beispielsweise Regenwälder oder das Phytoplankton des Meeres spielen im Klimasystem der Erde, aber auch im Kohlenstoffkreislauf eine wichtige Rolle. Denn sie nehmen Kohlendioxid aus der Luft auf und bauen es in andere Kohlenstoffverbindungen um. Dadurch entfernen sie nicht nur das Treibhausgas aus der Atmosphäre, sie speichern den Kohlenstoff auch über lange Zeiträume hinweg und nehmen ihn damit „aus dem Spiel“. Doch diese Senken-Wirkung funktioniert nicht unbegrenzt.
Rate der CO2-Aufnahme gesunken
Die Wissenschaftlerin Corinne Le Quere und ihre Kollegen von der Universität von East Anglia in Großbritannien haben nun untersucht, wie sich die CO2-Aufnahme der Senken in den letzten 50 Jahren verändert hat. Dazu führten sie die Ergebnisse von einzelnen, bereits erschienenen Untersuchungen zusammen und analysierten sie.
Das Ergebnis: Der Anteil der CO2-Emissionen, die in der Atmosphäre bleiben und nicht durch Senken wieder „neutralisiert“ werden, stieg von 1959 bis 2008 von 40 auf 45 Prozent. Zwar sind die Unsicherheiten dieser Werte hoch, doch die Autorin betont, dass es gerade deshalb wichtig sei, die Fehlerspannbreiten in Zukunft so stark wie möglich zu reduzieren.
Biologische Senken immer wichtiger
Gerade angesichts nach wie vor dramatisch steigender Treibhausgas-Emissionen – allein von 2000 bis 2008 stieg der CO2-Ausstoß um 29 Prozent – sei die Fähigkeit der Biosphäre, atmosphärisches Kohlendioxid aufzunehmen, entscheidend um eine Stabilisierung des Klimas zu erreichen. Doch einige Studien deuten daraufhin, dass genau diese natürlichen „Puffer“ im Klimageschehen mit steigender Erwärmung immer weniger effektiv arbeiten.
(Nature Geoscience, 18.11.2009 – NPO)