Mitochondrien, die „Kraftwerke“ der Zelle, beherbergen unter ihrer glatten äußeren Hülle eine kunstvoll gefaltete innere Membran. Wie diese im Detail gebildet wird, war bisher weitgehend unbekannt. Doch jetzt sind Frankfurter Forscher bei der Lösung dieses Problems einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. In der Fachzeitschrift „Journal of Cell Biology“ berichten sie, dass zwei erstmals identifizierte Proteine die Membranstruktur in Mitochondrien steuern.
Die innere Mitochondrienmembran besitzt eine Vielzahl von Einstülpungen – so genannte Cristae -, die sich hinter einem flaschenhalsartigen Eingang zu länglichen Höhlungen ausweiten. Der Eingang oder die Pore, Crista Junction genannt, ist dabei eng genug, um den dahinter liegenden Intracrista-Raum abzugrenzen.
Dort werden beispielsweise Signalproteine (Cytochrom c) gespeichert, die den programmierten Zelltod, die Apoptose, einleiten. Dazu weiten sich die Poren und entlassen das Cytochrom c ins Cytosol. Insofern ist die Frage, wie der Durchmesser der Poren und die Form der inneren Membran auf molekularer Ebene gesteuert werden, von großer Relevanz, um die Funktion der Mitochondrien besser zu verstehen.
Spieler und Gegenspieler
Ein Forscherteam um Professor Andreas Reichert von der Universität Frankfurt am Main hat nun zwei Proteine identifiziert, die wie Spieler und Gegenspieler die Struktur der inneren Membran beeinflussen. Die Wissenschaftler untersuchten in ihrer Studie langsam wachsende Mutanten der Bäckerhefe, die oft fehlgeformte Mitochondrien enthalten.