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Peru: Klimawandel verschärft Wassermangel in Lima

Forscher entwickeln neue Strategien für das Wassermanagement in der Megastadt

Rund eine Million Menschen sind in Lima/Peru nicht an das Wasserleitungsnetz angeschlossen und werden mit Tanklastern versorgt. Als Speicher dienen oft undichte oder hygienisch unzureichende Betonbehälter. © Universität Stuttgart

Gerade mal 13 Millimeter Niederschlag fallen in der peruanischen Hauptstadt Lima durchschnittlich – pro Jahr. Trinkwasser ist daher knapp in der Metropole. Der Klimawandel könnte diese Situation künftig noch weiter verschärfen. Denn Experten rechnen gerade in der Umgebung von Lima mit immer stärkerer Trockenheit. Doch wie kann man den drohenden Wassermangel abwenden? Eine Antwort auf diese Frage suchen Stuttgarter Wissenschaftler ab jetzt in einem neuen Forschungsprojekt.

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Ziel ist es dabei, neue, wirkungsvolle Strategien für eine nachhaltige und sichere Wasserversorgung der rund acht Millionen Einwohner zählenden Stadt zu erarbeiten. Gemeinsam mit deutschen und peruanischen Partnern wollen die Wissenschaftler insbesondere effektive und sozialverträgliche Maßnahmen entwickeln, um den Auswirkungen der globalen Erwärmung entgegenzuwirken.

Dramatische Folgen von Trockenjahren

In Lima regnet es so gut wie nie. In ganz besonders trockenen Jahren sind die Konsequenzen schon heute dramatisch: So werden beispielsweise Speicherseen aufgrund des Regenmangels nicht mehr ausreichend mit Wasser gefüllt. Als letzter Ausweg sind dann Wasserrationierungen an der Tagesordnung.

Darüberhinaus wird das aus den Anden kommende Wasser nicht nur zu Trinkwasserzwecken verwendet, sondern auch für die Energieversorgung der Metropole, in der 70 Prozent des Stroms aus Wasserkraft stammt. Diese schwierigen Bedingungen machen eine nachhaltige und zukunftsgerechte Versorgung der weiterhin wachsenden Bevölkerung zu einer kaum mehr zu bewältigenden Herausforderung.

Dem Klimawandel trotzen

Helfen soll nun das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 2,5 Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt „Nachhaltige Wasserversorgung in urbanen Wachstumszentren unter Bewältigung des Klimawandels – Konzepte für Lima/Peru“ (LiWa). Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wasserversorgung aus? Wie lange können Gletscher und Seen als Trinkwasserspeicher noch genutzt werden? Und welche der verfügbaren Handlungsmöglichkeiten müssen heute ergriffen werden, damit die angestrebten Ziele der Nachhaltigkeit erreicht werden können?

Diese und viele andere Probleme lösen will das interdisziplinäre Wissenschaftlerteam der Universität Stuttgart. Beteiligt daran sind unter anderem das Institut für Wasserbau (IWS), Lehrstuhl Hydrologie und Geohydrologie sowie der „Forschungsschwerpunkt Risiko und Nachhaltige Technikentwicklung“ (ZIRN). Dazu kommen fünf deutsche und vier peruanische Einrichtungen aus Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft.

Bevölkerung aktiv einbinden

Das Institut für Wasserbau soll sich dabei vor allem um die Bereitstellung der physikalischen Daten kümmern, aus denen Szenarien und Modelle für die Verfügbarkeit von Wasser unter den Bedingungen des Klimawandels erstellt werden können. Das ZIRN dagegen ist für die Organisation und Durchführung der Verfahren vor Ort verantwortlich. Gemeinsam mit Entscheidungsträgern und Interessenvertretern werden die Forscher mögliche Handlungsalternativen entwickeln und bewerten. Darüber hinaus ist ZIRN an der Erstellung und Erprobung der Szenarien beteiligt.

Eines ist für die Forscher klar: Nur wenn die Bevölkerung aktiv in alle Aktionen und Planungen eingebunden ist, kann das Projekt zum Erfolg werden. Denn nur dann werden Maßnahmen wie etwa der Einbau von Wasserzählern auch akzeptiert und die Geräte nicht manipuliert.

(idw – Universität Stuttgart, 07.11.2008 – DLO)

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