Materialforschung

Pulver „schluckt“ Mikrowellen

Neues Material mit vielen Anwendungsmöglichkeiten

Wissenschaftler haben ein mikrofeines magnetisches Pulver erfunden, das in der Lage ist, Mikrowellen zu absorbieren. Das mit einem speziellen Syntheseverfahren entwickelte neue Material bietet viele Anwendungsmöglichkeiten in Industrie und Medizin.

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So können mit dem Pulver beschichtete oder versetzte Werkstoffe die Strahlung von Mikrowellen auf Menschen nach Angaben der Forscher der Technischen Universität Ilmenau deutlich reduzieren oder die Störpegel von elektronischen Geräten verringern.

Fehlersuche in Materialien

Bei der Suche nach Materialfehlern ermöglicht die Entwicklung zudem ganz neue, einfachere Verfahren. Das Material wird dabei über ein mit dem Pulver beschichtetes Spezialpapier gelegt und mit Mikrowellen bestrahlt. Die Stellen, an denen die Strahlung stärker durchdringen konnte, sind im Anschluss auf dem Papier erkennbar – sie lokalisieren die Fehlerstellen im untersuchten Material.

Einen Beitrag erwarten die Wissenschaftler auch für die Krebstherapie. So ist es mit dem neuartigen Pulver möglich, Partikel in die menschliche Blutbahn zu injizieren, die dann ausschließlich den Tumor erwärmen und so zum Absterben bringen, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen. Das gleiche Prinzip machen sich die Forscher bei der Verklebung von temperaturempfindlichen Bauteilen zunutze. Hier wird ebenfalls nur der Klebstoff erwärmt und somit ausgehärtet.

Erste praktische Umsetzung der Erfindung

Eine erste praktische Umsetzung der Erfindung gibt es nach Angaben der Forscher auch bereits. Ein mit dem so genannten Ti-dotierten Pulver beschichtetes Papiermuster ist als elektrisch nicht leitfähige, absorbierende Abschirmtapete nutzbar. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der Papiertechnischen Institut München angefertigt und bei der CE-LAB GmbH Ilmenau vermessen. Dabei wurden signifikante selektive Schirmdämpfungen im Frequenzbereich größer als ein Gigahertz (GHz) festgestellt.

Zur Weiterverfolgung der Forschungsaktivitäten suchen die Wissenschaftler nun weitere Anwender. Sie stellen deshalb ihre Innovation aus dem Gebiet der Materialforschung auf der Fachmesse „Materialica“ vom 14. bis 16. Oktober 2008 in München vor.

(idw – Technische Universität Ilmenau, 14.10.2008 – DLO)

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