Die rapide Schmelze des arktischen Meereises hält an. Die Eisfläche im Nordpolarmeer ist in dieser Sommersaison bereits so stark geschrumpft, dass sie die zweitkleinste Ausdehnung seit Beginn der Messungen zeigt. Das zeigen aktuelle Satellitendaten. Damit ist klar, dass auch das Rekordjahr 2007 kein Einzelfall war, sondern Zeichen eines dramatischen Klimatrends.
Das Meereis bedeckt wie eine dünne, weiße Kruste das Nordpolarmeer unseres Planeten. Doch in den letzten Jahren verliert diese Eiskappe immer mehr an Fläche, die Klimaerwärmung lässt das Eis immer schneller schwinden. Bereits 2007 war die Schrumpfungsgeschwindigkeit um das Zehnfache hochgeschnellt.
Jetzt zeigen neue Satellitendaten, dass auch 2008 wieder ein rekordverdächtiger Eisverlust ansteht. Die arktische Eisfläche ist auf nur noch 5,26 Millionen Quadratkilometer gesunken, und hat damit die zweitniedrigste Ausdehnung seit Beginn der Messungen erreicht. Besonders betroffen vom Eisverlust sind die Tschuktschensee vor der Küste Alaskas und der Meeresbereich vor Ostsibirien.
Rapider Eisverlust
Nach Ansicht der Experten vom National Snow and Ice Data Center, dem amerikanischen Forschungszentrum, das regelmäßig den arktischen Eisstatus ermittelt, ist nicht auszuschließen, dass sogar der Rekord von 2007 noch unterboten wird. Denn noch ist die arktische Schmelzsaison nicht vorüber, einige Wochen könnte der Eisverlust daher noch anhalten. Und wie rapide dieser ist, zeigen die Messungen der vergangenen Wochen: Allein im Monat August schrumpfte die Eisfläche um mehr als zwei Millionen Quadratkilometer. Während im Jahr 2005 zu dieser Zeit die Schmelzrate bereits absank, hält sie 2008 bisher unvermindert an.
In jedem Falle scheint damit klar, dass der Trend zum immer weiteren Rückgang des Meereises nach wie vor unvermindert anhält.
(National Snow and Ice Data Center (NSIDC), 29.08.2008 – NPO)