Klima

Sintflutartige Regenfälle zukünftig häufiger als prognostiziert?

Beobachtungsdaten erhärten und übertreffen die Klima-Prognosen

Satellitenkarte der Starkregen © University of Reading

Klimamodelle haben schon lange prognostiziert, dass es mit zunehmender Erwärmung mehr und extremere Starkregen geben wird. Jetzt hat eine Studie amerikanischer Forscher Beobachtungsdaten geliefert, die den Zusammenhang zwischen einem wärmeren Klima und stärkeren Sturzregen erhärten. Wie sie in „Science Express“ berichten, übertreffen die Beobachtungsdaten die Vorhersagen deutlich.

Eine der Folgen des Klimawandels ist die Zunahme von Extremwetter-Ereignissen: Hitzewellen, Stürme, Überschwemmungen und Niederschläge werden in Zukunft häufiger und extremer auftreten, so die Prognosen der Klimaexperten. Da eine wärmere Atmosphäre auch mehr Wasserdampf aufnehmen kann, und damit mehr Wasser für die Kondensation zu Regen zur Verfügung steht, werden auch Starkregen häufiger.

Wissenschaftler der Universität von Miami und der Universität von Reading in England haben als eine Art Modell für diese Hypothese die klimatischen Veränderungen des El Nino-Phänomens untersucht. Bei diesem alle paar Jahre auftretenden Ereignis verändern sich die Meeresströmungen und Temperaturen des tropischen Pazifik und damit auch die klimatischen Verhältnisse über den umliegenden Landmassen. Die Forscher analysierten diese Veränderungen in den letzten 20 Jahren anhand von Satellitendaten.

Beobachtungsdaten dramatischer als Modelle

Bei der Auswertung stellten sie einen deutlichen Zusammenhang zwischen extremen tropischen Regenfällen und der Temperatur fest: In den wärmeren Perioden nahmen die Starkregen zu, in kühleren schwächten sie sich ab. Das eigentlich Spannende dabei: Die beobachtete Verstärkung der Niederschlagsintensität übertraf das von den gängigen Klimamodellen vorhergesagte bei weitem.

„Der Vergleich der Beobachtungen mit den Ergebnissen der Computermodelle verbessert unser Verständnis darüber, wie der Niederschlag auf eine wärmere Welt reagiert“, erklärt Richard P. Allan von der Universität von Reading. „Die Unterschiede können entweder auf Defizite in den Messungen oder aber auch auf die Modelle zurückzuführen sein.“

(University of Reading, 11.08.2008 – NPO)

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