Biologie

Mammuts: Klima und Jagd an Aussterben schuld

Geschrumpfter Lebensraum brachte Tiere an den Rand des Aussterbens

Sind wir Menschen schuld am Aussterben der Mammuts? Seit langem streiten Wissenschaftler, ob das Klima oder die Jagd des frühen Menschen den Niedergang der gewaltigen Tiere auslöste. Jetzt belegt eine neue, in der Fachzeitschrift „PloS Biology“ erschienen Studie, dass der Verlust des Lebensraums bedingt durch Temperaturveränderungen vermutlich die Hauptursache war. Die Jagd war dann nur noch der berühmte letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

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Das Mammut starb vor rund 6.000 Jahren aus. Warum, ist seit Jahren umstritten. Denn zu jener Zeit wirkten gleich mehrere potenziell negative Faktoren. Das Klima veränderte sich, die eiszeitliche Kälte wurde von milderen Temperaturen abgelöst. Gleichzeitig ermöglichte dies es den Menschen, in die zuvor zu kalten Lebensräume des Mammuts einzudringen und hier zu jagen. Diese enge Verquickung der Umstände machte eine Identifikation des letztlich ausschlaggebenden Faktors bisher extrem schwierig.

Ein Argument der Vertreter der Jagdtheorie beruhte darauf, dass das Mammut auch in früheren Zeiten bereits starke Temperaturschwankungen überstanden hatte. Demnach könne es nur der menschliche Einfluss gewesen sein, der seine Existenz bedrohte.

Klima ließ Lebensraum schrumpfen

Ein Forscherteam um David Nogues-Bravo hat nun ein Verfahren der mathematischen Modellierung genutzt, um die beiden Einflussfaktoren voneinander abzugrenzen. Darin simulierten sie Klima und Mammutverteilung zu unterschiedlichen Zeiten in der Entwicklungsgeschichte des Tieres – vor 126.000, 42.000, 30.000, 21.000 und 6.000 Jahren. Sie bezogen dabei Temperaturen, Niederschläge sowie Alter und Fundorte von Mammutfossilien mit ein.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Lebensraum der Mammuts vor 6.000 Jahren auf nur noch ein Zehntel der Fläche von vor 42.000 Jahren geschrumpft war. Ein ähnlicher Lebensraumverlust ereignete sich allerdings auch bereits vor 126.000 Jahren. Zu beiden Zeiten brachten diese klimabedingten Veränderungen die Mammuts an den Rand des Aussterbens.

Jagd als letzter „Schubs“

Doch im Unterschied zur früheren Krise waren die Tiere vor 6.000 Jahren zudem mit dem Menschen konfrontiert. Nach Ansicht der Forscher waren die Mammuts zu diesem Zeitpunkt bereits so dezimiert, dass es ausgereicht hätte, wenn jeder Mensch nur ein Mammut alle drei Jahre erlegt hätte, um die Tiere vollends aussterben zu lassen. In den pessimistischsten Simulationen hätte sogar ein Mammut pro Kopf alle 200 Jahre gereicht.

Zusammenfassend stellen die Wissenschaftler fest, dass das Klima der Hauptfaktor war, der die Mammuts an den Rand des Aussterbens brachte, der Mensch allerdings war es, der dem wolligen Elefantenvorfahren den letzten Schubs gab.

(PloS Biology, 01.04.2008 – NPO)

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