Die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Familie sowie das Aufwachsen in einem intakten Elternhaus sind die wichtigsten Faktoren für das Glücksempfinden der Deutschen. Das ist das Ergebnis einer repräsentative Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Darin bezeichneten sich 57 Prozent der Befragten als glücklich, nur fünf Prozent als entschieden unglücklich. Und noch ein interessantes Resultat der Befragung: Von allen Berufstätigen sind die Beamten am glücklichsten.
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Die Ergebnisse des Reports zeigen, dass Menschen in Westdeutschland glücklicher sind als Menschen in Ostdeutschland. Während die Westdeutschen ihr Glück auf einer Skala von eins bis zehn mit 7,5 Punkten bewerten, vergeben die Ostdeutschen nur 6,9 Punkte. Ein Blick auf andere Bevölkerungsteile zeigt, die unter 30-Jährigen sind mit 7,9 Punkten die glücklichste Altersgruppe. Mit der gleichen Punktzahl bewerten auch Beamte ihr Glücklichkeitsbefinden und sind damit die glücklichste Gruppe unter den Erwerbstätigen. Zum Vergleich: Arbeitslose vergeben nur 6,2 Punkte.
Materielle Werte weniger wichtig
Die Umfrage zeigt nach Angaben der Meinungsforscher auch, dass immaterielle Aspekte wesentlich stärker zum Glücklichsein beitragen als materielle. Freude über die kleinen Dinge des Lebens bedeutet für 69 Prozent der Deutschen Glück. Einen Arbeitsplatz zu haben, ist für mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) ein sehr wichtiger Glücksfaktor. Die Freiheit von Geldsorgen spielt dagegen eine eher untergeordnete Rolle (31 Prozent).
Freunde (64 Prozent) und Partnerschaft (63 Prozent) sind nach Ansicht der Befragten die wichtigsten Quellen persönlichen Glücks. 59 Prozent nennen außerdem das Erreichen von selbst gesteckten Zielen, 56 Prozent „Gutes tun, um anderen zu helfen“.
Lernen macht glücklich
Die Studie beleuchtet auch den Zusammenhang zwischen dem eigenen Wohlbefinden und Lernen und sich Qualifizieren. Für 40 Prozent der Befragten entsteht Glück und Wohlbefinden dadurch, immer wieder Neues lernen zu können. Ein Drittel der Befragten (35 Prozent), so die Demoskopen, ist der Ansicht, dass Glück und Wohlbefinden sehr eng mit der eigenen Qualifikation und dem lebenslangen Lernen zusammenhängen.
Die Mehrheit der Bevölkerung hat eine positive Grundeinstellung zum lebenslangen Lernen: Nur für sieben Prozent der Befragten ist der Gedanke unangenehm, lebenslang zu lernen. Für 80 Prozent der Antwortenden ist das weitere Lernen und Qualifizieren – unabhängig von der bisherigen Ausbildung – eine Selbstverständlichkeit. Neues zu erlernen und die eigenen Potenziale zu verwirklichen: das wird für viele Menschen ein Ziel im neuen Jahr sein, so die Meinungsforscher.
(idw – Bertelsmann Stiftung, 04.01.2008 – DLO)